(ots) - 11. 7. 2013 - Sechs Greenpeace Aktivistinnen
klettern zur Stunde in London auf das höchste Gebäude Westeuropas.
Auf der Spitze des 310 Meter hohen "Shard-Towers" wollen die
Umweltschützerinnen für den Schutz der Arktis protestieren und ein
großes Bild präsentieren. Das Gebäude steht gegenüber der
Shell-Konzernzentrale an der Themse. Der Grund für die Aktion: Der
Ölkonzern will in der Arktis nach Öl bohren. Über einen Live-Stream
ist der Protest auf: iceclimb.savethearctic.org zu verfolgen. "Shells
Pläne sind riskant und bedrohen die Arktis", sagt Kai Britt, Sprecher
von Greenpeace. "Nachdem es durch Unfälle vor Alaska zu einem Stopp
der Bohrungen in den Gewässern der USA gekommen ist, will Shell nun
vor Russland nach Öl suchen, da dort die Umweltschutzgesetze weniger
streng sind." Greenpeace fordert ein Schutzgebiet in der Hohen Arktis
in dem jegliche industrielle Nutzung verboten ist.
Auch in Deutschland müssen sich Politiker für den Schutz der
Arktis aussprechen. Greenpeace fordert, dass der Bundestag einen
entsprechenden Beschluss verabschiedet. Gleichzeitig ruft Greenpeace
Menschen weltweit auf, sich zum Beispiel per Unterschrift für den
Arktisschutz und die Forderung nach einem Schutzgebiet in der Arktis
einzusetzen. Bis jetzt haben sich über drei Millionen Menschen auf
http://www.savethearctic.org mit ihrer Unterschrift zum Arktisschutz
bekannt.
Kommt es in den arktischen Gewässern zu einem größeren Ölunfall,
ist eine ökologische Katastrophe unausweichlich. Auf und unter dem
Eis kann das Öl nicht entfernt werden. Bei tiefen Temperaturen dauert
der Zersetzungsprozess des Öls Jahrzehnte. Tiere und Pflanzen aus der
Region werden dauerhaft geschädigt. Bisher gibt es keinen Plan für
das Verhalten bei Unfällen, noch ausreichend Rettungsschiffe oder
Helikopter. Stationen, von denen aus Hilfsaktionen gestartet werden
könnten, sind hunderte Kilometer entfernt, die Wetterbedingungen
unvorhersehbar.
Arktis im Fokus der Ölindustrie
In der Arktis werden große Reserven an Öl und Gas vermutet. Mit
dem durch den Klimawandel begründeten Rückzug des Polareises,
scheinen diese für die Ölindustrie ausbeutbar. Seit über einem Jahr
arbeiten Greenpeace-Aktivisten deshalb weltweit mit zahlreichen
Aktivitäten gegen die Pläne der Industrialisierung der Arktis.
Shell ist einer der ersten großen internationalen Ölkonzerne, der
massiv in die Arktis drängt, um diese auszubeuten. Wenn Shell in der
Region Öl findet, werden andere Öl-Konzerne mit
Milliardeninvestitionen nachziehen und ebenfalls in die Arktis gehen.
Experten vermuten etwa 90 Milliarden Barrel (ein Barrel= 159 Liter)
Öl in der Arktis, das meiste davon unter dem Meeresboden. Diese Menge
würde reichen, um den derzeitigen Weltverbrauch für etwa drei Jahre
zu decken.
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