(ots) - Familienministerin Schröder ist zwar notorisch
bemüht, ihre Bilanz schönzurechnen, aber die Zahlen, die sie vorlegt,
beruhen auf Angaben der Länder. Dem Bund sind keine Vorwürfe zu
machen. Auf seine Initiative hin kam der Kitaausbau überhaupt erst in
Gang. Er hat mehr Geld investiert als ursprünglich zugesagt, obwohl
es sich hier gar nicht um eine Bundesangelegenheit handelt.
Festzuhalten bleibt, dass Bund, Länder und Kommunen eine enorme
Kraftanstrengung bewältigt haben. 2006 gab es im Bundesdurchschnitt
nur für gut 13 Prozent der Kleinkinder Platz in einer Kita. Es
herrschten dramatische Engpässe, vor allem in Großstädten. Inzwischen
hat sich das Betreuungsangebot verdreifacht. Hunderttausende
Kitaplätze wurden neu geschaffen, Milliarden Euro dafür aufgewendet.
Das sind Investitionen in unsere Zukunft. Deutschland hat auf diesem
Feld einen Modernisierungsschub erlebt. Das hilft nicht nur den
Eltern, die solche Einrichtungen nutzen. Auch Betriebe profitieren,
weil berufstätige Mütter oder Väter, wenn sie Nachwuchs bekommen,
nicht zwangsläufig als Erwerbstätige ausfallen und Monate oder gar
Jahre zu Hause bleiben müssen, um ihre Kinder zu betreuen. Die neuen
Verhältnisse zahlen sich volkswirtschaftlich aus - höhere
Erwerbsquoten stabilisieren die Sozialkassen.
Grund, die Hände in den Schoß zu legen, gibt es keinen. Vielerorts
sind die neuen Kitas in provisorischen Räumen untergebracht, die
Platzverhältnisse beengt. Es mangelt an Personal, zumindest an
ausreichend qualifizierten Kräften. Mit solchen Zuständen werden sich
die Eltern nicht abfinden - und sie haben recht. Bisher wurde im
Zusammenhang mit der Kinderbetreuung vor allem über quantitative
Fragen gesprochen. Nun sollte die Qualität ins Blickfeld rücken.
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