(ots) - Teurer Spaß
Der Kölner Privatsender RTL wird tief in die Kasse greifen, um
hochkarätigen Fußball zu präsentieren. Sieben Millionen Euro für den
Klassiker Deutschland gegen die Färöer - ganz schön happig.
Selbstverständlich wird es auch attraktivere Qualifikationsspiele der
DFB-Auswahl geben, möglicherweise in Nordirland oder Moldawien.
Der Preis ist hoch, Branchenkenner rechnen damit, dass RTL 30
Prozent mehr geboten hat als die öffentlich-rechtliche Konkurrenz von
ARD und ZDF. Erst kommt Fußball, danach Fußball, danach Fußball und
dann Tennis - so hieß es selbst zu Hochzeiten des durch Boris Becker
und Steffi Graf ausgelösten Filzball-Booms. Mit der Formel 1 haben
die Kölner in der Glanzzeit von Michael Schumacher Topquoten erzielt,
die Boxkämpfe von den Klitschko-Brüdern bringen ihnen häufig mehr als
15 Millionen Zuseher. Das wird Deutschland - Andorra nicht
einspielen, aber immerhin haben die RTLer mit ihrem Geldüberfall den
Fuß in der Tür, wenn es um das kostbarste TV-Gut geht. Und das ist
das Kick-Geschäft allemal.
Die Welt wird nicht untergehen, wenn es demnächst am Spielfeldrand
etwas boulevardesker zugeht. Und an blonde Mikrofonhinhalterinnen
haben wir uns ja sowieso gewöhnt. Nur gut, dass ARD und ZDF nicht
uferlos mitgeboten haben. Sie haben ihren Auftrag erfüllt.
Alfons Batke
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