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15. Juli 2013. Echte Fälle, echte Hilfe: Wenn Mütter mit ihren
Babys nicht mehr weiter wissen, wenn das Jugendamt mit Kindesentzug
droht, dann sind Familienhebamme Julia Pagels und
Kinderkrankenschwester Annett Fausten zur Stelle. Mitfühlend und
verständnisvoll beraten die Expertinnen in der SAT.1-Doku "Mütter am
Limit" Eltern in Sachen Alltagsorganisation, Kinderpflege und
Haushaltsverwaltung. Ãœber Monate besuchen sie die betroffenen
Familien immer wieder - bis sie sicher sind, dass sich die
Verhältnisse in die richtige Richtung entwickeln. "Das Kind ist in
einer Familie immer das schwächste Glied. Es ist wichtig, dass man
das Kindeswohl im Auge behält, weil dieses kleine Menschlein nicht
für sich sprechen kann", erklärt Julia Pagels. Deshalb greift die
Hebamme auch hart durch, wenn das Kindeswohl durch Drogenkonsum oder
häusliche Gewalt gefährdet ist - bis hin zur Unterbringung des Kindes
außerhalb der Familie.
Der erste Hilferuf führt Julia Pagels nach Essen: Milena (19) ist
Mutter der drei Wochen alten Cheyenne. Die junge Frau lebt mit dem
arbeitslosen Kindsvater David (28) zusammen. Schon wenige Wochen
nachdem sich die beiden kennen gelernt hatten, wurde Milena
schwanger. Beide sind mit der Situation überfordert: Milena weiß
nicht, wie sie ihr Baby richtig anfassen und füttern soll. Aus Angst,
den Säugling zu verletzten, hat sie ihn bisher nicht einmal gebadet.
Die Wohnung starrt vor Dreck, eine Küche gibt es nicht. David, der
sich durch das Babygeschrei gestört fühlt, beschimpft Mutter und Kind
lautstark und ist sogar schon handgreiflich geworden. Milena fürchtet
die Konsequenzen: "Ich habe keinen Bock, das Kind weggenommen zu
bekommen, weil es heißt, ich bin 'ne Rabenmutter."
Familienhebamme Julia Pagels hilft: Schritt für Schritt klärt sie
gemeinsam mit Milena die Probleme. Die soll zuallererst lernen,
richtig mit Cheyenne umzugehen. Dafür müssen die Wohnung erst einmal
gründlich geputzt und eine Küche angeschafft werden. Aber Kindsvater
David zieht nicht mit. Wird Milena trotzdem die Verantwortung für ihr
Baby übernehmen können?
Zu den Expertinnen: Julia Pagels (36) lebt in Duisburg und ist
ausgebildete Hebamme und Gesundheitswissenschaftlerin. Seit vier
Jahren arbeitet die zweifache Mutter als Familienhebamme. Annett
Fausten (48) ist gelernte Kinderkrankenschwester und arbeitet in der
Kinderintensivpflege. Interviews vermitteln wir gerne auf Anfrage.
Zwei Tipps von Familienhebamme Julia Pagels
Als Mutter wird man nicht geboren. Es ist völlig normal und in
Ordnung, wenn nicht alles so läuft, wie Sie es sich erträumt haben.
Auch der Umgang mit dem Baby will "eingeübt" werden. Seien Sie mit
sich und Ihrem Kind geduldig und nachsichtig. Die Gewöhnung
aneinander und das Leben miteinander spielt sich meist rascher ein,
als gedacht. Und nach kurzer Zeit fühlen sie sich auch als das, was
Sie sind: Der Profi für Ihr Kind!
Nur Mut! Häufig sind junge Mütter im Handling Ihres Babies
unsicher. Aber: Wenn Sie Ihr Baby immer flächig anfassen, sicher
hochnehmen und darauf achten, dass sein Köpfchen gut gestützt ist,
können Sie nicht viel falsch machen. Seien Sie nicht zu zaghaft,
Kinder fühlen sich wohler, wenn Berührungen klar und haltgebend sind.
Zwei Tipps von Kinderkrankenschwester Annett Fausten
Gläschen oder Selbstgemachtes? Beides hat Vorteile: Fertigprodukte
sparen Zeit und Arbeit und sind von gleichbleibend guter Qualität.
Selbstgemachte Babynahrung ist nicht nur günstiger, Sie können bei
der Zubereitung auch gänzlich auf Salz, Zucker und Gewürze
verzichten. Außerdem lässt sich eigenen Breis mageres Fleisch
zufügen. Das darin enthaltene Eisen wirkt sich positiv auf die
Entwicklung ihres Kindes aus - und Sie wissen, woher das Fleisch
kommt.
Papa kann's auch! Männer haben oft Angst zu grob zu sein - und
Mütter verstärken diese Bedenken nicht selten. Dabei ist ein Baby gar
nicht so zerbrechlich. Akzeptieren Sie, dass ihr Partner die Dinge
anders macht, als sie es tun würden und überlassen Sie ihm bestimmte
Aufgaben: Er kann am Abend das Baden und Windelwechseln übernehmen,
den Säugling massieren und mit ihm Schmusen oder ein Schlaflied
singen. Je früher der frischgebackene Papa nach der Geburt den Umgang
mit seinem Baby übt, desto schneller wird er in allem sicherer.
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