(ots) - Das Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) warnt
seit Jahren insbesondere in den südlichen Urlaubsländern vor
Delfin-Shows und verweist auf die meist katastrophalen
Haltungsbedingungen und hohen Todesraten der sensiblen Meeressäuger
in Gefangenschaft. In der vergangenen Woche gaben der Reisekonzern
FTI Touristik und das WDSF bekannt, dass FTI ab sofort weltweit keine
Delfin- und Wal-Shows mehr anbieten wird. In allen 14 neuen
FTI-Katalogen wurde ein Warnhinweis vor Delfinarien aus
Tierschutzgründen aufgenommen.
Darüber hinaus hat die FTI Group sämtliche Reiseleiter vor Ort und
ihre rund 3.500 Mitarbeiter sowie etwa 10 000 Partneragenturen
angewiesen, in keinem Urlaubsland mit Delfinarien mehr Tickets für
Delfin-Shows anzubieten. FTI wurde für diese "weltweit erstmalige und
vorbildiche Reaktion im Sinne eines nachhaltigen Tierschutzes" vom
WDSF exklusiv mit dem Zertifikat "delfinfreundlich" ausgezeichnet.
Das WDSF steht seit Jahren mit allen großen deutschen
Reiseveranstaltern in Verbindung und konnte mit TUI, Thomas Cook mit
Bucher-Reisen, Neckermann und Öger-Tours, mit der neuen DER Touristik
Gruppe mit Jahn-Reisen, ITS, Dertour, Tjaereborg und Meier's
Weltreisen sowie Schauinsland-Reisen und Alltours erreichen, dass
keines der zehn Delfinarien in der Türkei mehr im Programm ist und
Delfinarium in Dubai und Ägypten ebenfalls gestrichen wurden.
Das WDSF kritisiert, dass die Reiseveranstalter erst immer dann
reagieren würden, wenn die Tierschutzorganisation gravierende Mängel
in den Delfinarien aufdeckt und veröffentlicht (s.a. www.wdsf.de).
Nach wie vor würden außer FTI die genannten Reiseveranstalter in den
anderen klassischen Urlaubsländern und in den USA Delfin-Shows
anbieten. Ortmüller: "Das ist eine Scheinheiligkeit sondergleichen.
Erst wenn wir vom WDSF einen wirtschaftlichen Druck über
Pressemitteilungen und über die sozialen Netzwerke aufbauen, bangen
die Veranstalter um ihre Reisebuchungen und geben klein bei."
WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Die Delfinarien in den
südlichen Ländern wie beispielsweise Spanien, Gran Canaria, in der
Türkei, Ägypten und in Dubai aber auch in europäischen Ländern wie
Frankreich oder in der Ukraine unterscheiden sich bei den
katastrophalen Umständen der Delfinhaltung und bei den zahlreichen
Todesfällen in nichts. Kaum ein Delfin in Gefangenschaft überlebt
mehrere Jahre. Aufgrund fehlenden Sonnenschutzes verbrennen die
Delfine regelrecht in der sengenden Sonne des Südens. Delfintrainer
reiten auf den Delfinen und stellen sich auf die empfindlichen
Schnauzen der Delfine. Die hygienischen Abläufe bei der Fütterung und
während der Shows sind katastrophal. Besucher betreten mit
Straßenschuhen die Beckenränder und fördern die Bakterienentwicklung
ebenso wie die Fäkalienbelastung des Wassers durch die Tiere, die man
versucht, mit extremer Chlorierung des Wassers zu kompensieren, was
wiederum oft zur Erblindung der Meeressäuger führt. Die Tiere leiden
unter Stress und werden für das Schwimmen mit ihnen missbraucht.
Todesfälle werden vertuscht und verstorbene Delfine über Nacht
ausgetauscht. Das alles ist Tierquälerei und kein Urlauber sollte das
mit seinem Ticketkauf für eine Delfin-Show fördern. Es geht bei den
Delfin-Shows einzig und allein um Geld und viele Reiseveranstalter
beteiligen sich an der Qual dieser wundervollen Tiere durch ihre
Angebote."--
FTI-Pressemitteilung:
www.fti.de/presse/pressemeldungen/news/article/fti-verzicht.html
FTI-Kataloghinweis:
http://www.wdsf.eu/images/_wdsf_download/FTI_Einleitungsseite
WDSF:
http://www.wdsf.eu/index.php/delfinarien/delfinarien-allgemein
Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Geschäftsführer WDSF
Mobil: 0151 24030 952
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