(ots) - Villenkauf an der Hamburger Alster billiger, Kauf
eines Hauses in kleiner Stadt etwas teurer: Nach Angaben von
Interhyp, Deutschlands größtem Vermittler privater Baufinanzierungen,
bringt das neue Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) für
Immobilienkäufer finanzielle Vor- und Nachteile. Das Gesetz löst ab
1. August die bisherige Kostenordnung ab. Bei einem gewöhnlichen Kauf
einer 200.000-Euro-Immobilie, wie er häufig vorkommt, verteuert sich
die Notargebühr um 20 Prozent von 1.085 Euro netto auf 1.305 Euro
netto. "Die Notarkosten klettern bei Standardfällen um 220 Euro
netto. Insgesamt bleiben die Notarkosten damit der kleinste Posten
bei den Kaufnebenkosten", sagt Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender
der Interhyp AG. Dennoch kritisiert der Finanzierungsexperte die seit
Jahren enorm steigenden Kaufnebenkosten.
Laut Interhyp sollten sich Immobilienkäufer von dem in der ersten
Juliwoche durch den Bundesrat gebilligten Gesetz nicht unter Druck
setzen lassen. Wer ein konkretes Objekt im Auge habe und erwerben
möchte, sollte seine Beurkundung im Juli vornehmen lassen. Für alle
anderen Immobilieninteressenten ist die Gebührenerhöhung jedoch kein
Argument zum übereilten Immobilienkauf. Zumal es in einigen Fällen ab
August sogar billiger werden kann.
Die Gebühren des Notars richten sich danach, welche Aufgaben der
Jurist erledigen muss, wenn er als Schnittstelle zwischen Käufer,
Verkäufer und finanzierender Bank fungiert. Ob Beurkundung des
Vertragsentwurfs, die Löschung bestehender Grundschulden, der
Vormerkungseintrag im Grundbuch, die Klärung von kommunalen
Vorkaufsrechten oder der Grundbucheintrag: Die Tätigkeiten sind je
nach Kaufpreis mit Gebührensätzen hinterlegt, die sich nach Aufwand
berechnen.
Beim Kauf einer Immobilie im Wert von 200.000 Euro entstehen für
Beurkundung, Vollzug und Betreuung (einschließlich Beratung und
Entwurf) aktuell Gebühren in Höhe von rund 1.085 Euro netto zuzüglich
Mehrwertsteuer von 19 Prozent. Ab August müssen Immobilienkäufer
dafür 1.305 Euro netto zahlen, was einer Gebührensteigerung von 20
Prozent entspricht. Bei einem Hausverkauf mit Ablösung einer alten
Grundschuld steigen die Gebühren sogar um 835 Euro auf 3.135 Euro,
ein Plus von 36 Prozent. Dieses Szenario ist allerdings nicht der
Normalfall.
Mitunter kann es für Immobilienkäufer etwas preiswerter werden. So
werden die Gebühren für das notarielle Anderkonto laut
Bundesnotarkammer um bis zu 60 Prozent reduziert. Das habe in manchen
Gebieten Deutschlands, etwa in Hamburg, große Auswirkungen, weil
Immobiliengeschäfte dort traditionell mittels notariellen Anderkonten
abgewickelt werden. Bei einer Alstervilla im Wert von 2 Mio. Euro
kostete die Beurkundung bisher rund 13.150 Euro netto (inkl.
Vorkaufsrechtsanfrage und Sicherung der Eigentumsumschreibung),
während die Transaktion künftig 11.700 Euro netto kosten wird. Das
entspricht einer Gebührenreduzierung um 11 Prozent. Billiger wird
ebenfalls die Löschung einer eingetragenen Grundschuld. Bisher wurden
hier bei einer Grundschuld über 350.000 Euro rund 130 Euro fällig,
künftig sind es nur noch 20 Euro.
Auch wenn die Notar- und Gerichtsgebühren beim Immobilienkauf
weiterhin mit rund 1,5 bis 2 Prozent vom Immobilienkaufpreis
veranschlagt werden können, warnt der Baugeldvermittler Interhyp vor
weiter steigenden Kaufnebenkosten beim Immobilienerwerb. Das gilt
besonders für die Grunderwerbssteuern. "Die Politik kann Immobilien
nicht einerseits als wichtigen Baustein in der privaten
Altersvorsorge fördern wollen und andererseits zulassen, dass die
Kaufnebenkosten zunehmend aus dem Ruder laufen", kritisiert Goris.
Die Kaufnebenkosten machen durch die fortlaufenden Erhöhungen der
Grunderwerbsteuer in einigen Bundesländern mittlerweile bis zu 14
Prozent des gesamten Immobilienkaufpreises aus, besonders wenn eine
Maklercourtage fällig wird.
Bei den Grunderwerbsteuern findet zwischen den Ländern seit Jahren
ein regelrechter Wettlauf statt. So hatte beispielsweise
Schleswig-Holstein erst 2012 den Satz von 3,5 Prozent auf 5 Prozent
erhöht und plant ab 2014 eine weitere Erhöhung auf 6,5 Prozent.
Ähnlich sieht es in Berlin aus, wo die Steuer erst voriges Jahr auf 5
Prozent angehoben wurde und ab 2014 ebenfalls auf 6 Prozent klettern
soll. Goris: "In den vergangenen Jahren wurden die steigenden
Kaufnebenkosten und die steigenden Immobilienpreise zumindest
teilweise durch sinkende Finanzierungskosten ausgeglichen. Das wahre
Ausmaß der Preistreiberei wird erst deutlich werden, wenn die Zinsen
für Immobilienkredite mittelfristig steigen. Dann wird der
Immobilienkauf für Normalverdiener zu einem noch größeren Kraftakt."
Hintergrund: Vor fünf Jahren lagen die Zinsen für einen
Immobilienkredit bei rund 5 Prozent mit zehnjähriger Zinsbindung.
Aktuell sind es trotz der zuletzt kräftig gestiegenen Konditionen
gerade einmal 2,5 Prozent. Eine durchschnittliche
Immobilienfinanzierung mit zehnjähriger Zinsbindung über 200.000 Euro
kostet damit bei gleicher Monatsrate von 1.000 Euro über zehn Jahre
gerechnet aktuell rund 50.000 Euro weniger als im Jahr 2008.
Ãœber die Interhyp AG: Mit einem abgeschlossenen
Finanzierungsvolumen von 7,7 Milliarden Euro in 2012 ist die Interhyp
AG der größte Vermittler für private Baufinanzierungen in
Deutschland. Interhyp vergibt selbst keine Darlehen, sondern
entwickelt aus dem Angebot von mehr als 300 Banken und Sparkassen die
für den Kunden optimale Finanzierungstruktur. Die über 300
Interhyp-Berater sind Spezialisten für die private Baufinanzierung
und erstellen anhand der individuellen Bedürfnisse jedes Kunden eine
maßgeschneiderte Immobilienfinanzierung. In bundesweit 58 Standorten
sind die Interhyp-Berater persönlich erreichbar: Aachen,
Aschaffenburg, Augsburg, Balingen, Bayreuth, Berlin, Bielefeld,
Bocholt, Bonn, Braunschweig, Bremen, Celle, Chemnitz, Crailsheim,
Dortmund, Düsseldorf, Emden, Erfurt, Essen, Euskirchen, Frankfurt,
Freiburg, Friedrichshafen, Gera, Gießen, Gütersloh, Gummersbach,
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Pressekontakt:
Christian Kraus, Leiter Unternehmenskommunikation, Telefon (089) 20
30 7 - 13 01, E-Mail: christian.kraus(at)interhyp.de;
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