(ots) - Das deutsche Direktoriumsmitglied der
Europäischen Zentralbank, Jörg Asmussen, hat Griechenland rasche
Milliardenhilfen in Aussicht gestellt, sollten die Bedingungen der
Troika erfüllt werden. "Wenn die Bedingungen erfüllt sind, werden
nächste Woche 2,5 Milliarden aus dem Topf der EFSF freigegeben. Bis
Oktober können insgesamt 6,8 Milliarden Euro von Ländern der Eurozone
und Internationalem Währungsfonds ausgezahlt werden", sagte Asmussen
der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgabe). Griechenland müsse bis Ende dieser Woche aber
einige Bedingungen erfüllen, so Asmussen. Dazu gehöre neben dem
Stellenabbau im öffentlichen Dienst auch die Verabschiedung eines
neuen Einkommenssteuergesetzes und die Restrukturierung des
Finanzsektors. Einen Schuldenschnitt lehnte Asmussen erneut ab. "Die
wiederkehrende Debatte über einen Schuldenschnitt ist nicht
hilfreich, denn sie lenkt davon ab, dass es zu allererst um die
Fortsetzung der Reformen in Griechenland geht." Insgesamt seien die
Euro-Staaten bei der Bewältigung der Krise auf einem guten Weg. Die
Reformen in den Programmländern und auf europäischer Ebene hätten
"das Risiko eines Auseinanderbrechens der Euro-Zone deutlich
reduziert", sagte Asmussen. "Aber wir stecken mitten in einem
Anpassungsjahrzehnt, und es wäre verfehlt, sich jetzt
zurückzulehnen."
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