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Vom Facharbeiter bis zum Gymnasiallehrer - die Mittelschicht in
Deutschland ist bunter und vielfältiger geworden. Sie ist aber
weiterhin eine stabile Säule der Gesellschaft, weil eng gefasst nach
wie vor rund 50 Prozent der Bevölkerung zur Mittelschicht zählen. Das
zeigt die jetzt vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)
vorgelegte Studie "Arm und Reich in Deutschland: Wo bleibt die
Mitte?". Neben soziokulturellen Merkmalen wie Bildung und Beruf ist
das Monatseinkommen ein wichtiger Maßstab dafür, ob jemand zur
Mittelschicht gehört oder nicht. Besonders stark vertreten ist die
soziokulturelle Mitte in einem Band, das von 80 bis 150 Prozent des
mittleren Einkommens reicht. Für einen Alleinstehenden entspricht
dies beispielsweise einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 1.310
und 2.457 Euro. Die Familie ist in der gesellschaftlichen Mitte kein
Auslaufmodell. Jeder Zweite, der dazugehört, lebt in einem
Paarhaushalt mit Kindern. Die Mittelschicht in Deutschland kann auch
auf nennenswerte Vermögen zurückgreifen. So besitzt ein
Mittelschichts-Ehepaar ein durchschnittliches Nettovermögen von gut
160.000 Euro; ein Gutteil davon steckt in selbst genutztem
Wohneigentum. Vermögensmillionäre sind in der Mitte ebenfalls keine
Seltenheit. Insgesamt vereint die Mittelschicht 42 Prozent des
Nettovermögens in Deutschland auf sich. Die Pläne der Politik,
Vermögen künftig stärker zu belasten, treffen also nicht nur
Topverdiener, sondern auch die Eigenheimbesitzer aus der
Mittelschicht, warnen die Autoren der Studie.
Judith Niehues, Thilo Schaefer, Christoph Schröder: Arm und Reich
in Deutschland: Wo bleibt die Mitte? Entstanden im Rahmen des von der
Carl-Deilmann-Stiftung geförderten Forschungsprojekts "Wer ist die
gesellschaftliche Mitte?", Analysen Nr. 89, Köln 2013, 64 Seiten,
18,90 Euro
Pressekontakt:
Dr. Judith Niehues, Telefon: 0221 4981-768 und
Christoph Schröder, Telefon: 0221 4981-773