(ots) - Lohndumping und Ausbeutung durch den Missbrauch von
Werkverträgen - dieses Problem zieht sich mittlerweile durch etliche
Branchen. Im Oldenburger Münsterland ist es vor allem in der
Fleischindustrie verbreitet. Jetzt wird die Landesregierung aktiv.
Sie befürchtet, dass die bekannten Missstände "nur die Spitze des
Eisberges" sind, wie Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte.
Er dürfte Recht haben. Es war dringend erforderlich, dass von
allerhöchster Stelle in Niedersachsen gehandelt wird. Von
Schwarz-Gelb war dies trotz bekannter Fakten und Hinweise sträflich
vernachlässigt worden. Von den Liberalen wurden die schlimmen
Zustände sogar heruntergespielt. Schwarz-Gelb hielt still - aus
Angst, als wirtschaftsfeindlich zu gelten. Aber wo die Wirtschaft zum
Feind der Gesellschaft wird, weil sie die moralischen Grundfeste
zertrümmert und die Sozialkassen zur Erosion bringt, muss zwingend
gegengesteuert werden.
Die neue Landesregierung will die Lage umfassend analysieren und
im August erste Ergebnisse für Maßnahmen vorstellen. Eine
Beratungsstelle in Oldenburg für Werkvertragsarbeiter ist für
September fest geplant. Die Initiative ist eine Chance und sollte
nicht zerredet werden, wie es die CDU-Fraktion macht. Sie spricht von
"Ideenlosigkeit". Eine ausgestreckte Hand wäre besser gewesen. Es
geht um Menschen in Not und um unsere Werte. Deshalb muss für Weil
aber auch gelten, schnell Konsequenzen zu ziehen.
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Andreas Kathe
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