(ots) - Mit knapp 100 Lehrgangstagen vor Olympia
mit der Hockey-Nationalmannschaft, den zusätzlichen Athletikeinheiten
und der parallel laufenden Bundesligasaison hatte Martin Häner eine
intensive Olympia-Vorbereitung. In London gewann der Student der
Humanmedizin, der im 5. Fachsemester an der Charité Berlin studiert,
mit dem deutschen Team die Goldmedaille. Nach den Olympischen Spielen
widmete er sich wieder ganz seinem Studium und dem Spielbetrieb mit
seinem Heimatverein, dem Berliner HC. Mit diesem gewann er in der
vergangen Saison nach 47 Jahren wieder die Deutsche Meisterschaft und
wurde dabei als "Most Valuable Player" ausgezeichnet. Studentisch
bestand Martin Häner trotz der Doppelbelastung mit Bundesliga und
Nationalmannschaft das Physikum mit "gut" - bei einer Durchfallquote
von 70% im schriftlichen Teil - und sein Wahlfach mit "sehr gut". In
seinem Studium besteht in allen Kursen eine Anwesenheitspflicht von
90%. Eine Ausnahmegenehmigung für Leistungssportler gibt es nicht.
Zurzeit befindet er sich im klinischen Teil des Studiums. Ab morgen
läuft Martin Häner für das deutsche Team bei den ERGO Masters in
Hamburg auf, dem entscheidenden Vorbereitungsturnier auf die
Europameisterschaft vom 17. bis 25. August in Belgien. Am Donnerstag
um 15 Uhr wartet das Team aus Irland, am Samstag trifft die deutsche
Mannschaft auf England und einen Tag später steht die Partie gegen
die Niederlande an.
Knapp 100 Lehrgangstage mit der Hockey-Nationalmannschaft und
zusätzliche Athletikeinheiten mit den Stützpunkttrainern vor Olympia:
Warst Du im vergangenen Jahr ausschließlich mit der
Olympiavorbereitung beschäftigt?
Immerhin wurden die Anstrengungen mit der Goldmedaille in London
belohnt - der Aufwand hat sich also gelohnt! Neben der
Nationalmannschaft lief natürlich noch die Bundesliga-Saison. Im Juni
2012 schaffte ich mit dem Berliner HC nach 47 Jahren den Gewinn der
Deutschen Meisterschaft. Wir haben auch erstmals in der
EuroHockeyLeague das Viertelfinale erreicht. In unserem Verein
spielen übrigens noch sämtliche Spieler unbezahlt, damit sind solche
Siege noch höher einzuschätzen.
Neben dem Hockey studierst Du noch Humanmedizin an der Charité
Berlin und auch das ziemlich erfolgreich.
Nach den Olympischen Spielen musste ich mich wieder ganz meinem
Studium widmen, denn im März 2013 stand das Physikum an, die wohl
schwerste Prüfung im Medizinstudium. Ich lernte knapp über ein halbes
Jahr dafür. Im April erhielt ich die Information, dass ich mein
Physikum mit einem "gut" bestanden habe. Mein Wahlfach habe ich sogar
mit einem "sehr gut" abgeschlossen. Besonders gefreut hat mich, dass
ich - trotz einer Durchfall-Quote von knapp 70% - das schriftliche
Physikum erfolgreich abschließen konnte, trotz der Doppelbelastung
mit Bundesliga und Nationalmannschaft.
Das sind unglaubliche Erfolge, die Du parallel erreicht hast.
Viele Sportler sagen, dass sie die Duale Karriere allein nicht
schaffen würden. Wie siehst Du das?
Da kann ich nur zustimmen. All dies ist nur möglich, da es immer
Personen in meiner Umgebung gibt, die mir beistehen, auch die
Deutsche Sporthilfe mit ihren Förderern und der Olympiastützpunkt
Berlin. Ohne finanzielle Hilfe wäre es mir in meinem Sport und bei
meinem Heimatverein nicht möglich, diese Leistungen abzurufen. Anders
ist die Unterstützung in der Uni, das liegt an der Studienordnung. In
meinem Studium besteht in allen Kursen eine Anwesenheitspflicht von
90%. Eine Ausnahmegenehmigung gibt es für Leistungssportler nicht.
Eine größere Unterstützung würde ich mir da manchmal wünschen, da ich
mir schon die Frage stellen muss, ob diese Belastung auf Dauer
aufrechtzuerhalten ist. Andererseits zeigen mir die oben genannten
Erfolge, dass trotz extrem hoher Belastung nichts unmöglich ist!
Danke für Deine Antworten.
Im Mai 2012 hat die Deutsche Bank im Rahmen der
Sporthilfe-Förderung das "Deutsche Bank Sport-Stipendium" ins Leben
gerufen, durch das die Förderung für studierende Spitzenathleten auf
300 Euro im Monat verdoppelt werden konnte. Aktuell profitieren rund
300 Sporthilfe-geförderte Athleten vom Programm, das mit dem dritten
Semester einsetzt und mit einem Zeitbonus über die Regelstudienzeit
hinaus gewährt wird. Die besonderen Leistungen der studierenden
Athleten werden nun zusätzlich herausgestellt und gewürdigt, indem
Deutsche Bank und Sporthilfe in diesem Jahr zum ersten Mal den
"Sport-Stipendiaten des Jahres" küren. Der Preisträger erhält in den
folgenden drei Semestern von der Deutschen Bank den doppelten
Stipendiumsbetrag.
Diese Top 5 stehen zur Wahl: Mareike Adermann, Linda Stahl, Martin
Häner, Andreas Kuffner und Maximilian Müller. Jeder Interessierte
kann an dieser Wahl bis 16. August teilnehmen:
www.deutsche-bank.de/sporthilfe-wahl. Unter allen Teilnehmern wird
ein Wochenende für zwei Personen in der Bundeshauptstadt mit Besuch
des Leichtathletik-Meetings ISTAF Berlin verlost. Die Preisverleihung
an die Stipendiaten wird Mitte September in besonderem Rahmen
stattfinden.
Pressekontakt:
Stiftung Deutsche Sporthilfe
Jörg Hahn
Otto Fleck-Schneise 8
60528 Frankfurt am Main
Tel: 069-67803 - 500
Fax: 069-67803 - 599
E-Mail: joerg.hahn(at)sporthilfe.de
Internet: www.sporthilfe.de
"Nationale Förderer" sind Lufthansa, Mercedes-Benz, Deutsche Telekom
und Deutsche Bank. Sie unterstützen die Stiftung Deutsche Sporthilfe,
die von ihr betreuten Sportlerinnen und Sportler
und die gesellschaftspolitischen Ziele der Stiftung in herausragender
Weise.