(ots) - Eon erwägt die Flucht vor unrentablen
Strompreisen: Deutschlands größter Energiekonzern prüft,
verlustreiche Kraftwerke in Mitteleuropa zu zerlegen und die
Einzelteile anderswo neu aufzubauen. Wie mehrere mit den Ãœberlegungen
vertraute Personen dem Wall Street Journal Deutschland sagten,
berechnen Eon-Mitarbeiter schon die Kosten solcher Kraftwerksumzüge.
Als konkretes Szenario dient den Autoren einer konzerninternen
Studie nach den Worten der Informanten die Verlagerung des Gas- und
Dampfturbinenkraftwerks, das der Konzern derzeit im slowakischen
Malzenice betreibt. Eon hatte erst in der vergangenen Woche
angekündigt, die Anlage bis auf weiteres vom Netz zu nehmen. Sollte
sich ein Umzug als lohnend herausstellen, könnte die Turbine künftig
etwa in der Türkei Strom produzieren. Bliebe das kein Einzelfall,
würde die Versorgungssicherheit in der Mitte Europas leiden.
Eon trifft mit den Ãœberlegungen eine Schwachstelle der
Energiewende: Der forcierte Aufbau von Solar- und Windkraftanlagen
verdrängt zwar immer öfter konventionelle Kraftwerke vom Markt und
sorgt für sinkende Großhandelsstrompreise. Das macht etwa Gas- und
Kohlekraftwerke zunehmend unrentabel. Bei wenig Sonne und Wind aber
müssen die konventionellen Anlagen einspringen. Sie bleiben deshalb
entscheidend, um Stromausfälle zu verhindern.
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Kate Dobbin
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