(ots) - Ende März dieses Jahres wurde die neue
Vermittlungsabsprache mit den Philippinen von der Zentralen Auslands-
und Fachvermittlung (ZAV) unterzeichnet. Nur vier Monate später
stellt nun eine Mitgliedseinrichtung des Bundesverbands privater
Anbieter sozialer Dienste (bpa) zwei philippinische Pflegefachkräfte
ein. Die beiden sind die ersten voll anerkannten Krankenpflegerinnen,
die ihr pazifisches Archipel auf Dauer zugunsten einer sicheren
Anstellung in Deutschland verlassen.
Nach ihrer hervorragenden Ausbildung in ihrer Heimat verbrachten
die zwei Krankenpflegerinnen bereits eine Zeit in Deutschland. Nach
Erwerb des B2-Sprachzertifikats in Rheinland-Pfalz erhielten sie
problemlos die volle Berufsanerkennung und wollten nun gerne
hierbleiben, um in der Pflege zu arbeiten. Doch bis zur Umsetzung der
neuen Vermittlungsabsprache, die wesentlich auf Betreiben des bpa
zustande kam, war eine Beschäftigung der beiden Philippininnen als
Nicht-EU-Bürger in der Pflege nicht möglich.
Hier konnte der bpa gemeinsam mit der philippinischen Botschaft in
Berlin erfolgreich vermitteln. Nachdem die Arbeitsgenehmigung noch im
Mai verweigert worden war, erteilte die ZAV nun letzte Woche ihre
Zustimmung zur Beschäftigung. Nun können die jungen Frauen ihre
Arbeit in der "Senioren-Residenz Haus Veronika" in Reinsfeld bei
Trier aufnehmen. Frau Mergens-Wahlen, Leiterin der
bpa-Mitgliedseinrichtung, bedankt sich: "Nach den vielen Schreiben
und Telefonaten mit den Behörden sind wir sehr froh, die beiden
Krankenpflegerinnen nun einstellen zu können. Ohne den bpa hätten wir
es nicht geschafft."
bpa-Präsident Bernd Meurer freut sich ebenfalls über diese ersten
Ergebnisse der Vermittlungsabsprache: "Der bpa unterstützt seine
Mitgliedseinrichtungen mit aller Kraft dabei, ausländische Fachkräfte
anzuwerben. Denn in der Pflege gibt es einen gewaltigen Mangel von
derzeit 50.000 Fachkräften, der zukünftig noch stark zunehmen wird."
Meurer fügt hinzu: "Von den Behörden und Verwaltungen fordern wir
eine möglichst unbürokratische Erteilung von Arbeitsgenehmigungen und
eine reibungslose Anerkennung der Berufsabschlüsse. Langwierige
Anpassungsmaßnahmen mit Krankenhauspraktikum und akademische
Sprachanforderungen schrecken die dringend benötigten Fachkräfte nur
ab."
Mit Blick auf die Bedeutung des Fachkräftemangels für die
Pflegebranche erklärt Meurer: "Die Pflege ist ein wahrer
Wirtschaftsmotor in Deutschland, in dem mehr Menschen beschäftigt
werden als in der Automobilindustrie. Damit das zukünftige Wachstum
nicht durch den Fachkräftemangel verhindert wird, bedarf es eines
umfassenden Fachkräftesicherungsprogramms der Bundesregierung für die
Pflege. Dieses muss finanzielle Unterstützung bei Anwerbung,
Anerkennung und Integration ausländischer Fachkräfte in Höhe von
mindestens 500 Millionen Euro vorsehen."
Pressekontakt:
Herbert Mauel, Bernd Tews, Geschäftsführer, Tel.: 030/30 87 88 60