(ots) - Wenn die Oppositonsvertreter geglaubt hatten, Ronald
Pofalla bei seinem Auftritt vor dem Parlamentarischen
Kontrollausschuss zur NSA-Affäre aus dem Gleichgewicht bringen oder
ihn gar in Widersprüche verwickeln zu können, dann dürften sie
gestern ziemlich enttäuscht nach Hause gegangen sein. Der
Kanzleramtsminister erklärte im Brustton der Überzeugung, alles sei
in Ordnung, alle deutschen Geheimdienste hielten sich an Recht und
Gesetz und die NSA überwache keineswegs die gesamte Republik. Alles
Unsinn also, was da aus den Tiefen von Edward Snowdens Laptop auf dem
Moskauer Flughafen nach und nach heraussickert und so passend zum
Wahlkampfbeginn in Deutschland an die Öffentlichkeit gelangt?
Entweder stimmt die Sache, dann wird Pofalla das auch problemlos
belegen können. Oder der Mann ist unglaublich dreist. Dann kann er
sich darauf gefasst machen, dass ihm ganz schnell das Fell über die
Ohren gezogen wird, wenn auch nur ein Satz nicht stimmt, den er
gestern von sich gegeben hat. Das kann ihm aber nur dann nachgewiesen
werden, wenn einer der Geheimdienstchefs die Nerven verliert, oder
aber Edward Snowden persönlich, und zwar in Berlin, befragt und sein
Material von Fachleuten überprüft werden kann. Doch da ist Wladimir
Putin vor. Denn der bestimmt, was letztlich mit Snowden passiert. Und
die Wahrscheinlichkeit, dass der Kremlchef die Kanzlerin so kurz vor
den Wahlen in Deutschland im Regen stehen lässt, ist eher gering.
Vielleicht hat er das Angela Merkel längst zu verstehen gegeben. Und
vielleicht war Ronald Pofalla gestern deshalb so gelassen?
Vielleicht!
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