(ots) - Prälat Peter Kossen ist als einer der vehementesten
Kritiker des Missbrauchs von Werkverträgen mittlerweile bundesweit
bekannt. Dafür hat nicht zuletzt auch seine Teilnahme an der
Polit-Talkshow zum Thema mit Günther Jauch gesorgt. Nun erhält er
eine ganz wichtige offene Unterstützung von allerhöchster Stelle der
katholischen Kirche in Deutschland: Erzbischof Robert Zollitsch,
Vorsitzender der Bischofskonferenz, hat sich auch der Angelegenheit
angenommen.
In einem Focus-Interview spricht er von unhaltbaren Zuständen. Und
Zollitsch sagt in aller Schärfe, dass es ein System der Ausbeutung
gebe, das "vielfach pervertiert" sei.
Solch deutliche Worte sind in der Position von Zollitsch mehr als
bemerkenswert. Er hat sich dazu entschlossen, auf jegliche verbale
Vorsicht zu verzichten - und ein Urteil abzugeben, das an Klarheit
nichts vermissen lässt.
Es war der Tod zweier rumänischer Werkvertragsarbeiter der
Papenburger Meyer-Werft in ihrer Unterkunft durch Rauchvergiftung,
der das Problem der Ausbeutung und unwürdigen Wohnverhältnisse erneut
in den Mittelpunkt der Medien stellte - und der politischen Debatte.
So weit musste es erst kommen, bis die Meyer-Werft plötzlich doch
ganz schnell eine Sozial-Charta in Kraft setzte.
Im Oldenburger Münsterland warten die Unternehmen, die zuhauf
Werkvertragsarbeiter einsetzen, derweil weiter nur mit Versprechungen
und halbgaren Zusicherungen auf. Unfassbar.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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