(ots) - Siemens-Investor Union Investment hat das
Management des Technologieriesen für die Umstände des anstehenden
Führungswechsels scharf kritisiert. "Machtkämpfe verschärfen die
Probleme von Siemens unnötig", sagte Fondsmanager Ingo Speich dem
Wall Street Journal Deutschland. Die Fondsgesellschaft der Volks- und
Raiffeisenbanken vertritt mehr als vier Millionen Siemens-Anleger und
kontrolliert damit rund ein Prozent der Stimmrechte des Konzerns aus
München.
Am späten Samstagabend hatte Siemens per Pressemitteilung
angekündigt, dass der Aufsichtsrat Vorstandschef Peter Löscher
voraussichtlich am Mittwoch ablösen werde. Nach einer neuerlichen
Gewinnwarnung von Siemens in der vergangenen Woche hatte sich die
Kritik an dem Manager verstärkt.
Fondsmanager Speich nannte die Siemens-Kommunikationspolitik "mehr
als unglücklich". Es sei "ein beispielloser Vorgang, dass ein
Aufsichtsratsbeschluss von dieser Tragweite schon vorher vom
Unternehmen in einer Pressemitteilung" vorweggenommen werde.
Union Investment kritisiert das Siemens-Management schon länger.
Auf der Hauptversammlung im Januar warfen ihre Vertreter den
Führungskräften vor, den "schwerfälligen Tanker" erst zu spät neu
ausgerichtet zu haben und führten "divergierende strategische
Ansichten" innerhalb der Führungsriege als Gründe an. Den 70-Jährigen
Chefaufseher Cromme forderte Fondsmanager Speich im Januar auf,
mittelfristig über seine Nachfolge nachzudenken.
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Pressekontakt:
Kate Dobbin
Dow Jones & Company
kate.dobbin(at)dowjones.com