(ots) - Die Hoffnung lebt nicht ewig
Bürgerkrieg in Syrien, Chaos in Ägypten: Das Umfeld für einen
Neuanfang von Friedensgesprächen zwischen Israel und den
Palästinensern könnte kaum trostloser sein. Zumal der
innerpalästinensische Bruderkrieg zwischen der Fatah von Präsident
Mahmud Abbas und der radikalislamistischen Hamas nicht beigelegt ist,
sondern nur ruht - bis zum nächsten Schlagabtausch.
So ist es von US-Außenminister John Kerry verdienstvoll, die
Erzfeinde aus Jerusalem und Ramallah an den Verhandlungstisch
zurückzuholen. Aber ein Durchbruch oder gar ein Friedensschluss ist
unrealistisch. Da mögen Berufsoptimisten einwenden: Die Hoffnung
stirbt zuletzt. Das ist keineswegs falsch. Aber die Hoffnung lebt
nicht ewig. Das gilt insbesondere für den Nahost-Konflikt.
Viele Anläufe zu einem Friedensschluss wurden schon genommen.
Zuletzt vom damaligen US-Präsidenten George W. Bush mit seiner
Roadmap. Der Plan war nicht übel. Alle waren eingebunden: die EU,
Russland, die UN. Geld spielte keine Rolle. Hätten Israelis und
Palästinenser Kompromissbereitschaft gezeigt, gäbe es längst eine
Zweistaatenlösung.
Heute sind die Fronten noch verhärteter als damals. Die Hamas will
Israel weiterhin zerstören. Abbas ist viel zu schwach, um in Ramallah
neue Gebietszuschnitte innenpolitisch durchzusetzen. Und in Jerusalem
gibt es genug Kräfte, die mit vielen Tricks jeden Fortschritt
torpedieren. Kerry dürfte scheitern.
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