WAZ: Die Bundesliga und die Moral. Kommentar von Ralf Birkhan
(ots) - Für jeden Menschen in Deutschland gilt die
Unschuldsvermutung. Für Uli Hoeneß gilt sie im Falle der
Steuerhinterziehung nicht mehr. Der Präsident des deutschen
Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München hat sich Anfang des Jahres
selbst angezeigt und damit seine Schuld eingestanden. Die
Staatsanwaltschaft geht nun davon aus, dass diese Selbstanzeige
juristisch nicht in Ordnung war, und hat daher eine Klage
eingereicht. Wie auch immer die Sache vor Gericht ausgeht: An der
moralischen Schuld des Steuerhinterziehers Hoeneß ändert sich nichts.
Die Bundesliga betont häufig ihre gesellschaftliche Vorbildrolle.
Eine Rolle, in der Sport, Fairplay und Sozialromantik aufeinander
treffen. Ein Vereins-Boss, der Steuern in Millionenhöhe hinterzogen
hat, sollte in diesem Modell keinen Platz finden. Doch Hoeneß hat den
Zeitpunkt für einen Rücktritt längst verpasst. Im Gegenteil: Vor
einem Millionen-Publikum am Fernsehen überreichte er den Siegerpokal
beim Testspiel der Bayern gegen den FC Barcelona, das unter dem Namen
"Uli Hoeneß-Cup" lief. Werte wie Demut und Scham scheinen im
Profi-Fußball keine Rolle mehr zu spielen.
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Datum: 30.07.2013 - 19:02 Uhr
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