(ots) - Zum heute in Kraft tretenden Anspruch auf einen
Kita-Platz erklärt der Bundesvorsitzende des Jungen Wirtschaftsrates
im Wirtschaftsrat der CDU e.V., Nils-Oliver Freimuth: "Weitere
Anstrengungen beim Kita-Ausbau erforderlich!"
"Die Bundesregierung hat ihr selbst gestecktes Ziel zwar auf den
ersten Blick erreicht: Pünktlich zum heutigen Tag, an dem Eltern
einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei
Jahren erhalten, stehen rund 800.000 Kita-Plätze zur Verfügung -
20.000 mehr, als die Bundesregierung ursprünglich geplant hatte",
erklärt der Bundesvorsitzende des Jungen Wirtschaftsrates,
Nils-Oliver Freimuth. "Sowohl für eine hochwertige frühkindliche
Bildung als auch für eine angemessene Vereinbarkeit von Familie und
Beruf sind jedoch weitere Anstrengungen und Verbesserungen
erforderlich:
- Brennpunkt flächendeckender Kita-Ausbau: Die angestrebte
Betreuungsquote von 39 Prozent wird längst nicht überall
erreicht. Gemeinden wie Pforzheim, die derzeit nur für 16
Prozent der Kleinkinder Betreuungsplätze anbieten, müssen
dringend ihre Hausaufgaben erledigen!
- Brennpunkt Wertewandel: Gerade in Großstädten wollen immer mehr
Eltern ihren Nachwuchs in Betreuung geben. Deshalb muss hier
eine Kita-Quote von 50 bis 60 Prozent erreicht werden, um den
Bedarf wirklich zu decken.
- Brennpunkt Fachkräftemangel: Bundesweit fehlen ca. 10.000 bis
20.000 Erzieher. Statt der gegenwärtigen Betreuungsquote von
einer Vollzeitkraft für 4,5 Kinder ist für eine hochwertige
frühkindliche Bildung ein Schlüssel von 1:3 anzustreben. Denn
das Wohl und die Entwicklungschancen der Kinder müssen das
oberste Ziel jeglicher Form von Betreuung sein. Eine bessere
Reputation und eine höhere Bezahlung sind entscheidend, damit
sich mehr Frauen und Männer für Erziehungsberufe entscheiden.
"Die Politik in Bund, Ländern und Kommunen muss ihre Anstrengungen
für mehr Qualität in der Kinderbetreuung deutlich intensivieren.
Diese Verbesserungen werden jedoch erst mittel- und langfristig voll
wirksam. Kurzfristig sind die Unternehmer bereit, in die Bresche zu
springen", sichert Freimuth zu: "Wenn die bürokratischen Hürden für
Betriebs-Kitas abgebaut werden, schafft die Wirtschaft zusätzliche
Betreuungsangebote."
Freimuth mahnt: "Für Arbeitgeber, die bereits heute freiwillig die
Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei ihren Arbeitnehmern fördern
wollen, sollten keine neuen Hürden geschaffen werden. Die Streichung
der vollen Steuerbefreiung für Arbeitgeberzuschüsse zu den
tatsächlichen Kinderbetreuungskosten der Arbeitnehmer wirkt dem
gesellschaftlichen Ziel der Vereinbarkeit diametral entgegen -
Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind hier gemeinsam Verlierer der
Steuerpolitik."
"Aus Sicht des Wirtschaftsrates brauchen wir eine echte,
ungeschminkte Evaluation über Kosten und Nutzen aller
familienpolitischen Leistungen. Die bisher im Auftrag des
Familienministeriums entstandenen Zwischenberichte erfüllen diesen
Anspruch leider nicht. Doch nur auf klarer, kritischer
Informationsgrundlage kann eine saubere Entscheidung erfolgen, welche
der 156 familienpolitischen Leistungen im Gesamtvolumen von 200
Milliarden Euro gestrichen werden. Die frei werdenden finanziellen
Mittel können dann in den dringend erforderlichen weiteren
Kita-Ausbau fließen", erklärt Freimuth.
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