(ots) - Der Iran hat es in der Hand
Wirtschaftsmisere, Isolation und Atomstreit - Hassan Ruhani muss
vordergründig gleich drei schwere Probleme des Iran auf einmal lösen.
Und doch ist es nur eine dieser drei Schwierigkeiten, die einen
Durchbruch bei den beiden anderen ermöglichen kann: der Atomstreit.
Gelingt es dem neuen Präsidenten, diesen Stein des Anstoßes
beiseitezuräumen, ist der Weg auch für ein Ende der außenpolitischen
Isolation frei und für den Start zum wirtschaftlichen Aufschwung.
Mehr noch: Die Menschen des Landes würden ihm so ein Vorgehen danken.
Schließlich hat er die Wahl gewonnen, weil er der reformwilligen
Mehrheit eine bessere Konjunktur versprochen hat.
Zur Lösung des Atomkonflikts mit dem Westen ist dabei eine kluge
Außenpolitik eine notwendige, aber noch keine hinreichende
Voraussetzung. Zwar werden dem Iran wirtschaftlicher Aufstieg und
Teilhabe innerhalb der Staatengemeinschaft nicht ohne ein
Entgegenkommen des Westens gelingen. Doch Teheran hat es selbst in
der Hand, an dieser Stelle mitzuhelfen oder besser noch: in
Vorleistung zu gehen.
Ließe Ruhani beispielsweise Oppositionelle frei, würde dies der
Westen sicher entsprechend honorieren. Darüber hinaus würde ein
solcher Zug auch innenpolitisch seiner Glaubwürdigkeit bei den
Menschen helfen. Zusammengenommen könnte seine Macht gestärkt werden
- als Gegenpol zu Revolutionsführer Al Chamenei.
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