(ots) - Stuttgart. Isaf-General Michael Matz spricht
sich dafür aus, die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte
nach dem Ende des Isaf-Mandats 2014 fortzusetzen. "Es ist sicher noch
viel Unterstützung vonnöten", sagte der stellvertretende Chef des
deutschen Einsatzkontingents im Interview der "Stuttgarter Zeitung"
(Montagausgabe). "Daher würde es uns gut zu Gesicht stehen, wenn wir
nach 2014 weiter eingesetzt werden." Man habe sich vorgenommen, dass
die Afghanen für ihre eigene Sicherheit sorgen könnten. "Dabei sind
wir in relativ kurzer Zeit relativ weit gekommen", sagte Matz. Wie
nachhaltig das sei, ließe sich aber noch nicht beantworten. "Die
Frage, ob der gesamte Einsatz der internationalen Gemeinschaft ein
Erfolg war, kann man erst nach einer Ãœbergangsphase beurteilen, zumal
der Prozess noch mit viel Geld gefördert werden soll", sagte der
Brigadegeneral.
Wenn es zu einem weiteren Einsatz der Bundeswehr nach 2014 komme,
werde sie keine Kampftruppe mehr entsenden, sondern sich auf die
stationäre Beratung konzentrieren - etwa an Militär- und
Polizeischulen. Dies sei schon eindeutig so festgelegt worden. "Dazu
muss uns die afghanische Regierung aber noch einladen, ansonsten
bleiben wir zu Hause", so Matz.
Kritik übte der General an der kritischen Haltung in Deutschland.
"Dass viel Unverständnis oder mangelnde Information vorherrscht, ist
bekannt - dies ist vielleicht auch den Politikern geschuldet, die den
Einsatz nicht richtig verkauft haben", sagte Matz. "Ich wage auch
sehr zu bezweifeln, dass wir zu Beginn die Lage richtig beurteilt
haben." Heute sei es einerseits ernüchternd zu sehen, "wie die Dinge
in einigen Bereichen nur mühsam vorangehen - trotz der
internationalen Unterstützung". Andererseits gebe es Quantensprünge
zu verzeichnen: etwa für die Wirtschaft in den Ballungsgebieten.
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