(ots) - Wer globale Terrorwarnungen ausspricht, muss über
jeden Zweifel erhaben sein, sonst wird er nicht ernst genommen, auch
wenn seriöse Erkenntnisse dahinterstecken. Seit zwei Monaten steht
Amerikas Abhörgeheimdienst NSA unter Beschuss, nachdem ein
abtrünniger Mitarbeiter - aus welchen Beweggründen auch immer -
seinen ehemaligen Arbeitgeber der millionenfachen Bespitzelung von
Menschen in vieler Herren Länder bezichtigt hat. Nun gibt genau
dieser Arbeitgeber eine weltweite Terrorwarnung heraus, weil gelungen
sei, Handygespräche und E-Mails hochrangiger Al-Kaida-Mitglieder
abzuhören und mitzulesen. Sind diese Erkenntnisse seriös oder erleben
wir gerade ein Rechtfertigungsmanöver der besonders dreisten Art?
Unsere seit zwei Monaten täglich wachsende Abscheu vor dem
amerikanischen Spitzelmonster hat das Vertrauen in die Arbeit von
Geheimdiensten nahezu auf den Nullpunkt sinken lassen. Es nimmt
deshalb kaum Wunder, wenn die spöttische Frage aufkommt, warum die
NSA überhaupt so lange gebraucht hat, um uns eine Geschichte von
islamistischen Terrortrupps aufzutischen, die gerade drauf und dran
sind, Botschaften zu stürmen, um Amerikaner, Franzosen, Briten und
Deutsche zu massakrieren. Es ist dieser Zweifel an der Seriosität,
der den Verantwortlichen bei der NSA, der CIA, dem BND und allen
anderen Schlapphüten klar machen sollte, dass sie so nicht
weitermachen können. Sonst verlieren sie das Vertrauen derer, die sie
schützen sollen. - Und dann gewinnen die, vor denen sie uns schützen
sollten.
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