(ots) - Wirklich Sensationelles wird er nicht bereithalten,
der Abschlussbericht der Forschergruppe der Berliner
Humboldt-Universität zur Doping-Vergengenheit in Deutschland. Das
meiste ist ohnehin bekannt. Auch die Frage, was wer wann wirklich
wusste, ist heute nur noch von akademischer Bedeutung. Denn wer nicht
wahrhaben wollte, dass auch in Deutschlands Westen massiv gedopt
wurde, der musste aktiv wegschauen. Von der kollektiven Gelbsucht der
"Helden von Bern", über den berühmt-berüchtigten "Klümper-Cocktail",
des gleichnamigen Freiburger Sportmediziners, bis hin zur Freiburger
Uni-Medizin und ihrer Verbindung zum Radteam der Deutschen Telekom:
Wer etwas über Doping wissen wollte, hatte alle Möglichkeiten, sich
zu informieren. Doch wegschauen, sich im Glanz der erfolgreichen
Athleten zu sonnen, war hierzulande weit beliebter. Nur schlichte
Gemüter werden ernsthaft glauben, dass Bund und Länder, die über
Bundeswehr, Bundesgrenzschutz und die Länderpolizeien größter
nationaler Sportförderer sind, von diesem Treiben nichts mitbekommen
haben. Bis auf wenige Spielverderber, wie den Heidelberger
Molekularbiologen Werner Franke, die immer wieder die Finger in die
Wunde legten, wollte sich kaum einer für die Hintergründe der
Leistungen interessieren. Das wird die Quintessenz des
Doping-Berichts sein. Was an Namen im Bericht auftaucht, wird
allenfalls ein "also doch" beim interessierten Beobachter auslösen.
Die meisten der Verdächtigen sind ohnehin seit Jahren bekannt.
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