(ots) - Die SPD steckt in einem Dilemma. Sieben Wochen vor
der Bundestagswahl hat Gregor Gysi in einem Interview mit der Bild am
Sonntag die Debatte über ein rot-rot-grünes-Bündnis nach der
Bundestagswahl wieder angestoßen. Die SPD werde lernen, dass sie sich
auf die Linke zubewegen müssen. Ansonsten werde sie keine Chance
haben, jetzt oder in vier Jahren die Bundesregierung zu führen, sagte
der Fraktionsvorsitzende der Linken, der sich außerdem als
Außenminister ins Gespräch gebracht hat.
Ganz gleich, ob Gysi diesen Posten wirklich ausüben will: der
Spitzenkandidat der Linken hat Gefallen an seiner Rolle als
Königsmacher - und setzt die Sozialdemokraten mit seiner Aussage
mächtig unter Druck. Zwar schloss der Fraktionsvorsitzende
Frank-Walter Steinmeier ein solches Dreier-Bündnis erneut aus. Doch
die aktuellen Umfrage-Werte zeigen auch: Ein Bundeskanzler Peer
Steinbrück ist nur in einer Koalition mit den Grünen und den Linken
möglich - und genau das bringt die SPD in eine echte Zwickmühle.
Denn die drei Optionen für die SPD nach dem 22. September sind
nicht gerade rosig: Eine rot-rot-grüne Regierung mit dem möglichen
Verlust der Glaubwürdigkeit bei den eigenen Wählern, eine Große
Koalition als Steigbügelhalter der CDU oder vier weitere Jahre auf
der harten Oppositionsbank. Keine Frage: Die SPD steckt 48 Tage vor
der Wahl in einem echten Dilemma.
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Andreas Kathe
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