(ots) - Weniger ist mehr
Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht: Die Grünen verfolgen ein
lobenswertes Ziel, wenn sie dafür werben, öfter mal auf Fleisch zu
verzichten. Aber muss es immer dieser missionarische Ton sein? Kann
nicht jeder mündige Bürger selbst entscheiden, an welchem Tag er
vegetarisch, vegan oder wie auch immer essen möchte?
Menschen zu bevormunden ist nicht der richtige Weg, wie schon die
ersten Reaktionen zeigen. Wahlkämpfer wie Rainer Brüderle nehmen die
Vorlage spöttisch auf und fragen zu Recht, was denn noch alles an
Vorschriften kommen soll. Dieser Schuss der Grünen geht damit nach
hinten los.
Das ist bedauerlich, denn es gibt gewichtige Argumente, den
Fleischkonsum zu drosseln. Etwa 60 Kilo verzehrt jeder Bundesbürger
im Schnitt pro Jahr. Verzicht nach dem Motto "Weniger ist mehr" ist
da nicht nur eine Frage der Gesundheit, sondern auch des
Umweltschutzes. Denn Fleisch frisst Land. Eine Fläche von der Größe
Österreichs wird laut Studien benötigt, um den Hunger der Deutschen
auf Fleisch zu befriedigen. Große Mengen des Futtermittels Soja
stammen aus Südamerika, wo für die Produktion Wälder gerodet und
Savannen umgepflügt werden.
Wen all das nicht überzeugt, der fahre an den Dümmer.
Massentierhaltung und Überdüngung von Feldern mit Gülle verwandeln
den See jeden Sommer in eine Kloake. So kann es nicht weitergehen.
Uwe Westdörp
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