(ots) -
Die geplante Ãœbernahme von E-Plus durch den Mobilfunkanbieter
Telefónica könnte für Veränderungen in Deutschlands Einkaufsstraßen
sorgen. Die Mobilfunkanbieter sind dort zahlenmäßig stark vertreten.
Durch die Fusion würde sich das Kräfteverhältnis nach der Anzahl der
Ladenlokale verschieben. Jones Lang LaSalle hat die
Standortportfolios der vier wichtigsten Mobilfunkanbieter in den 170
wichtigsten deutschen Einkaufsstraßen analysiert. Danach würde der
neue Zweierverbund künftig vor den beiden Wettbewerbern Telekom und
Vodafone liegen.
Dirk Wichner, Leiter Einzelhandelsvermietung Deutschland bei Jones
Lang LaSalle: "Nach unseren Berechnungen sind die vier größten
Mobilfunkunternehmen mit insgesamt knapp 1.100 Ladenlokalen in den
wichtigsten 170 Einkaufsstraßen Deutschlands vertreten. Bislang liegt
Vodafone mit rund 305 Shops in Front. Es folgen fast gleichauf E-Plus
und O2 mit 280 bzw. 275 Standorten. Die Telekom kommt in den Toplagen
auf etwa 235 Niederlassungen. Die markenunabhängigen Provider
Mobilcom Debitel und The Phone House sind in den 170 Toplagen mit 200
bzw. 70 Standorten vertreten. Durch die Fusion würden sich E-Plus und
O2 mit summiert rund 555 Shops klar an die Spitze setzen und etwa
jeden zweiten Mobilfunk-Shop in Deutschlands Einkaufsmeilen
betreiben."
Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die beiden
Unternehmen in zahlreichen Einkaufsstraßen Doppelstandorte aufweisen.
In rund 120 der 170 untersuchten Straßen befinden sich Standorte
beider Unternehmen. Nach Berechnungen von Jones Lang LaSalle beläuft
sich die Zahl dieser Doppelstandorte insgesamt auf etwa 260. Die
Synergieeffekte der Fusion sind damit zumindest mit Blick auf das
Standortnetzwerk vergleichsweise gering.
Dirk Wichner: "Für den Fall einer Optimierung der
Standortnetzwerke sehen wir gute Chancen für die Nachvermietung. Die
von Telekommunikationsunternehmen üblicherweise gewählten
Kleinflächen mit weniger als 100 m² Verkaufsfläche zählen zu den am
stärksten nachgefragten Flächengrößen in Deutschlands 1a-Lagen. Im
ersten Halbjahr wurde jede fünfte Vermietung in Deutschlands 170
wichtigsten Einkaufsstraßen in dieser Größenklasse abgeschlossen.
Weitere fast 30 Prozent der von uns ermittelten Vermietungen
betreffen die Kategorie 100 bis unter 250 m². Dies zeigt, dass die
Nachfrage nach den von Telekommunikationsanbietern bevorzugten
Flächengrößen sehr gut ist."
Der Telekommunikationssektor zeigt sich laut Jones Lang LaSalle
seit längerem zurückhaltend bei der Anmietung neuer Flächen.
Hauptgrund hierfür ist die bereits erreichte Präsenz in den 170
wesentlichen Einkaufsstraßen. Wichner abschließend: "Die Gesamtzahl
von knapp 1.100 Standorten macht deutlich, dass die vier führenden
Anbieter zusammen mit durchschnittlich mehr als sechs Shops je
Einkaufsstraße eine Quasi-Vollabdeckung erreicht haben. Der nun im
Raum stehende Zusammenschluss könnte Bewegung in die
Standortnetzwerke bringen. Wir erwarten mit Spannung, wie die
Anbieter ihre Portfolios künftig ausrichten und optimieren werden."
Pressekontakt:
Dirk Wichner, Leiter Einzelhandelsvermietung Deutschland
Telefon: +49 (0)30 20 39 80 118
E-Mail:dirk.wichner(at)eu.jll.com