(ots) - Der Hass wird bleiben
Allein die Zahlen verdeutlichen das Ausmaß des Hasses: Rund ein
Dutzend Molotowcocktails, fast 80 Gewehrschüsse, zehn Verletzte und
sechs Tote - darunter ein kleiner Junge. Der unabhängigen Justiz ist
es zu verdanken, dass in Ungarn nun endlich ein deutlich sichtbares
Stopp-Schild gegen den immer aggressiver um sich greifenden Rassismus
aufgestellt worden ist. Drei rechtsradikale Roma-Mörder sind zu
lebenslanger Haft verurteilt worden.
Der Richterspruch sollte zwar viele zum Nachdenken anregen - aber
vor allem einen schleunigst zur Umkehr bewegen: Ministerpräsident
Viktor Orbán. Es sind seine verbalen Angriffe und die seiner
Fidesz-Partei, die den modrig-sumpfigen Boden bereiten für die
widerwärtigen Gewaltexzesse gegen die Roma.
Erst vor wenigen Tagen hat die von der Fidesz verwaltete Stadt Ozd
im Norden des Landes eine Roma-Siedlung trotz brütender Hitze vom
Wasser abgeschnitten. Begründung: Die Roma würden es verschwenden.
Und vor ein paar Monaten erdreistete sich Partei-Mitbegründer Zsolt
Bayer, Roma als "Tiere" zu bezeichnen, die "liquidiert" werden
sollten.
Dies sind sichtbare Zeichen der von Orbán propagierten
Nationalismus-Ideologie einer Volksgemeinschaft aller Ungarn, in der
"Blut und Heimat" eine zentrale Rolle spielen. Solange das Urteil
diesen Mann nicht zur Vernunft bringt, wird der rassistische Hass
gegen die Roma in Ungarn leider bestehen bleiben.
Fabian Löhe
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