(ots) - Im gesamten Bundesgebiet kommt es immer wieder zu
Zerstörungen von Wahlkampfplakaten der Alternative für Deutschland
und Übergriffen auf die Wahlkampfhelfer. So sind in Lübeck
beispielsweise rund ein Viertel der dort aufgestellten Plakate
zerstört worden. Aus Lüneburg wurden Pöbeleien gegen Aktivisten der
AfD gemeldet. In Berlin wurde ein mit AfD-Plakaten beladener Laster
mit Steinen beworfen und ebenfalls zahlreiche Wahlkampfplakate
abgerissen. In Berlin-Kreuzberg wurden die Wahlkämpfer der AfD mit
Gewalt bedroht und brachen daraufhin ihre Aktionen ab. Auch in Gießen
und Nürnberg kam es zu ähnlichen Vorfällen.
Besonders dramatisch sind die Zustände jedoch in Göttingen - hier
wurden die Wahlkämpfer sogar tätlich angegriffen und benötigten
Polizeischutz. Der Wahlkampfstand in der Göttinger Innenstadt musste
vergangenen Samstag von 60 Polizisten vor den Attacken linker
Angreifer geschützt und die Kampagne schließlich abgebrochen werden.
In der Nacht von Freitag auf Samstag konnte eine Brandstiftung nur
durch Zufall verhindert werden. Der Angriff galt hier einem Lager von
Wahlkampfmaterial. Dieses befand sich in einer Garage, welche an das
Wohnhaus eines Wahlkampfhelfers angrenzt. Die Ereignisse in Göttingen
wurden ausdrücklich von der örtlichen Jugendorganisation der Grünen
"Grüne Jugend" unterstützt und gut geheißen.
Bernd Lucke, Sprecher der Alternative für Deutschland, nannte die
Vorgänge empört "eine Ohrfeige für jeden Demokraten". In der Sache
nicht übereinzustimmen, sei normal innerhalb einer freien
Gesellschaft. "Aber wer auf Gewalt und Zerstörung setzt, um seiner
Sache Gehör zu verschaffen, der hat den Boden der Demokratie längst
verlassen", so der AfD-Sprecher. Die stellvertretende Sprecherin der
AfD, Frauke Petry zeigte sich schockiert: "Die Leute, die hier am
Werk sind, haben ein tief gestörtes Demokratieempfinden. Tätliche
Angriffe und Drohungen gegen Leib und Leben sind völlig inakzeptabel.
Die Vorkommnisse in Göttingen erinnern an die schlimmsten Zeiten der
Weimarer Republik." Sie forderte von Jürgen Trittin, Spitzenkandidat
der Grünen und Bewerber um das Direktmandat im Wahlkreis Göttingen,
sich "klar von diesen undemokratischen Umtrieben zu distanzieren".
Konrad Adam, ebenfalls stellvertretender AfD-Sprecher, sieht auch
die übrigen Parteien in der Pflicht: "Derartige Vorfälle gehen jeden
etwas an. Es ist nicht allein die AfD, die hier angegriffen wird. Die
Attacken richten sich gegen die Demokratie selbst." Dagegen müssten
sich alle Parteien zu Wehr setzen, so Adam weiter.
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