(ots) - Unser Butterbrot wird teurer. Daran werden wir uns
wohl gewöhnen müssen. Denn die Preise für Lebensmittel sind stark
gestiegen, teilt das statistische Bundesamt mit. Den Preisanstieg
dabei mit der Hochwasser oder der kalten Witterung zu begründen,
greift zu kurz.
Experten haben diesen Trend seit Jahren vorausgesehen. Nicht
zuletzt stehen der Landwirtschaft immer weniger Flächen zur
Verfügung, und Biogasanlagen wollen gefüttert werden. Die Produktion
von Lebensmitteln wird zudem immer teurer, der Verbraucher verlangt
immer höhere Qualität. Sollten sich in der Fleischindustrie denn doch
nochmal Mindestlöhne durchsetzten - was voraussehbar ist - wird sich
dies auch auf die Preise für Schwein, Huhn und Co. niederschlagen.
Ãœberdies sind die Getreidepreise weltweit relativ hoch. Die Ernte ist
in den meisten Anbauregionen recht gut, aber die Nachfrage wächst
global stark. Billiger wird´s nimmer.
Allerdings sind wir Deutschen mit 10,73 Prozent unseres Gehaltes
ganz unten, wenn es um Ausgaben für Lebensmittelmittel EU-weit geht.
Die meisten Europäer sind ganz anderen Kummer gewöhnt.
Wer sich nun beklagen will, sollte auch einmal über sein
Konsumverhalten nachdenken. Laut Studie der Uni Stuttgart wirft jeder
Deutsche 82 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg. Hier ist persönliche
Verantwortung gefragt, aber auch die Lebensmittelindustrie und die
Politik. Denn wir brauchen - weil immer mehr Singlehaushalte -
kleinere Verpackungen und genauere Packungsbezeichnungen, was die
Haltbarkeit von Lebensmitteln angeht: kein Mindesthaltbarkeitsdatum,
stattdessen ein Verfalldatum. Dann klappt´s auch mit den Preisen für
Lebensmittel.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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