(ots) - Shimon Stein, der ehemalige Botschafter Israels in
Deutschland, glaubt nicht daran, dass es innerhalb von neun Monaten
zu einem Ergebnis bei den israelisch-palästinensischen Verhandlungen
kommen werde.
"Etwa 80 Prozent der Israelis meinen, dass die Friedensgespräche
nach neun Monaten ohne Erfolg bleiben werden", sagt Stein im
Interview mit ZDF-"heute.de". "Und obwohl US-Außenminister Kerry sehr
energisch die Idee verfolgt, den Nahost-Konflikt während seiner
Amtszeit zu lösen, bin auch ich skeptisch, dass wir nach neun Monaten
die angepeilte Zwei-Staaten-Lösung haben werden."
Es gebe noch zu viele offene Fragen, zum Beispiel nach dem
künftigen Status von Jerusalem oder dem Umgang mit palästinensischen
Flüchtlingen. Der Konflikt sei zu komplex, um ihn in einem großen
Schritt zu bewältigen: "Wir müssen deshalb weg von der Idee einer
umfassenden Lösung und dem Nein zu Interimslösungen. Wenn nichts
geht, muss Israel einseitige Schritte unternehmen, um seine Zukunft
abzusichern", sagt Stein.
Deutschland habe als Teil der Europäischen Union eine wichtige
Rolle bei den Nahost-Gesprächen. Unterstützung müssten aber auch die
Amerikaner und das arabische Umfeld leisten. Doch Stein ist sicher:
"Am Ende liegt es an den Konfliktparteien selbst. Man kann Israelis
und Palästinenser zum Wasser tragen - trinken müssen sie es selbst."
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