(ots) - In Ägypten ist der Dialog beendet. Die Armee
demonstriert Härte. Damit ist die Vision einer Versöhnung der
Kontrahenten um die Macht gescheitert. Es wäre fast logisch, wenn
sich die Muslim-Brüder mehrheitlich wieder in den Untergrund
zurückziehen würden. Sie kennen das, unter Mubarak galten sie als
Staatsfeinde. Genauso bedenklich: Die Begeisterung vieler Ägypter für
die Militärführung ist seit gestern deutlich gesunken. Und auch die
Ausrufung des Notstandes durch den nicht demokratisch gewählten
Übergangspräsident Adli Mansur erinnert viele Ägypter fatal an die
überwunden geglaubten Zeiten des Pseudo-Pharaonen Husni Mubarak.
In Israel ist der Dialog wieder aufgenommen, Kerry sei Dank. Wer
miteinander redet, schießt nicht aufeinander. Sollte man meinen. Gilt
hier aber nicht. Die Palästinenser schießen aus dem Gazastreifen, die
Israelis zurück. Bei den Gesprächen geht es erstmal nur um Formalien.
Die israelische Verhandlungsführerin Zipi Livni und ihr
palästinensischer Kontrahent Saeb Erekat wollen sich zunächst auf
eine Tagesordnung und die Reihenfolge der Verhandlungspunkte einigen.
Die Ziele der Gespräche sind ein Friedensabkommen und ein
unabhängiger Palästinenserstaat. Dass aber ist bei der anhaltenden
Siedlungspolitik der Israelis völlig illusorisch. Der Status quo wird
munter weiter zementiert. Frieden im Nahen Osten? Nicht in Sicht.
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