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Ab Dienstag leben wir für den Rest von 2013 "auf Pump", denn dann
haben wir die gesamten Ressourcen ausgenutzt, die unser Planet
innerhalb eines Jahres regenerieren und damit nachhaltig zur
Verfügung stellen kann. Die Menschheit zehrt für die kommenden vier
Monate von den stillen Reserven der Erde. Das teilte die
Umweltschutzorganisation WWF in Berlin mit. Damit ist der
"Welterschöpfungstag" (Englisch: Overshoot Day), der sich aus
Berechnungen des Global Footprint Networks ergibt, um zwei Tage im
Kalender nach vorne gerutscht. Im vergangenen Jahr reichten die
Ressourcen noch bis zum 22. August. Prekär sei die Lage, da die
Menschheit seit 30 Jahren mehr Ressourcen verbraucht, als nachhaltig
vorhanden.
"Die größte Schuldenkrise der Menschheit ist der Raubbau an
natürlichen Ressourcen. Wir leben jedes Jahr mehrere Monate auf
Kredit", warnt Christoph Heinrich, Geschäftsleitung Naturschutz beim
WWF Deutschland. "Doch irgendwann müssen auch wir unsere Schulden bei
der Natur begleichen - und die Tilgungszinsen werden immer höher."
Klimawandel, Artensterben, Wassermangel und der Kollaps der
Fischbestände seien klare Anzeichen dafür, dass der Planet unter der
Übernutzung leidet. "Bis Ende des Jahres brauchen wir wohl über 150
Prozent der verfügbaren Ressourcen", so Heinrich weiter.
Die Verantwortung für die Übernutzung des Planeten tragen laut WWF
vor allem die reichen Länder. "Die bittere Ironie ist, die ärmeren
Länder sind am wenigsten für die Übernutzung des Planeten
verantwortlich, leiden aber am stärksten unter den Folgen", so
Christoph Heinrich. "Doch auch in den gemäßigten Breiten werden wir
immer stärker von Naturkatastrophen heimgesucht. Wir sitzen im selben
Boot und müssen uns der Herausforderung stellen."
Um der Bedrohung zu begegnen, fordert der WWF, den Anteil
erneuerbarer Energien bis 2030 global auf mindestens 40 Prozent zu
steigern, die Waldvernichtung zu stoppen und den Artenschwund
aufzuhalten. Generell müssten Produktionsweisen und
Konsumgewohnheiten der Menschheit umweltfreundlicher werden, so der
WWF. Regierungen, Unternehmen und Konsumenten hätten die Mittel in
der Hand, um nachhaltiger zu leben, sei es durch Energieeffizienz,
bewussteren Fleischkonsum oder umweltfreundliche Mobilität.
Pressekontakt:
Roland Gramling, Pressestelle WWF, Tel.: 030-311 777 425,
roland.gramling(at)wwf.de
Hintergründe und weitere Informationen unter www.wwf.de/themen-projek
te/biologische-vielfalt/reichtum-der-natur/der-living-planet-report/