(ots) - Wären die Rebellen, die gegen Syriens Machthaber
Assad zu Felde ziehen, über alle Zweifel erhaben, man würde ihnen die
Nachricht vom Giftgaseinsatz der Regierungstruppen sofort abnehmen.
Doch dem ist nicht so. Denn unter ihnen gibt es immer mehr
islamistische Kämpfer, die den Bürgerkrieg ausnutzen, um ihr eigenes
Ziel, nämlich die Errichtung eines Gottesstaates, mit allen Mitteln -
auch mit Giftgas - zu erreichen. Dieser hat ganz und gar nichts mit
den Vorstellungen der syrischen Opposition zu tun, die von einem
demokratisch verfassten Staat träumt - und dafür bislang schon mit
über 100 000 Toten bezahlt hat. Bevor also nicht von unabhängiger
Seite zweifelsfrei belegt ist, dass Assad Giftgas eingesetzt und
damit die von Obama gezogene rote Linie überschritten hat, kann die
syrische Opposition nicht darauf hoffen, dass ihr die Europäer und
die USA zu Hilfe kommen. Was das Regime in Damaskus angeht, so
stellt sich die Frage, warum es ausgerechnet jetzt zu
Massenvernichtungswaffen greifen sollte. Denn militärisch sind seine
Truppen auf dem Vormarsch. Die Rebellen verlieren eine Hochburg nach
der anderen, weil Russland und der Iran die syrische Armee bestens
versorgen und die schiitische Hisbollah Tausende Kämpfer in die
Schlacht schickt. Wer so gerüstet ist, muss nicht zu Mitteln greifen,
deren Einsatz auch die eigenen Verbündeten zur politischen Abkehr
zwingen würde. Es ist also an Baschir al Assad zu beweisen, dass er
Barack Obamas rote Linie auch dieses Mal nicht überschritten hat.
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