(ots) - Das Urteil gegen Bradley Manning ist der letzte
Beweis für die unfassbare Gnadenlosigkeit der
US-Militärgerichtsbarkeit. Selbst Spione, die im Kalten Krieg
Informationen an die Russen lieferten, wurden milder bestraft.
Mannings Ankläger haben nicht belegen können, dass die Weitergabe
von 700.000 Dokumenten an die Enthüllungsplattform Wikileaks die
Sicherheit der USA gefährdet hat. Sie haben es nur behauptet und
Militärrichterin Denise Lind hat ihnen geglaubt. Auch wenn das
Strafmaß gegen Manning geringer ausfällt, als es sich die Ankläger
gewünscht haben: Das Urteil ist ein Signal an alle Whistleblower vom
Schlage Edward Snowdens, die zwar Gesetze brechen, aber auch
notwendige Debatten über den Sinn von Kriegen und die Arbeit von
Geheimdiensten anstoßen: Gnade gibt es nicht, allenfalls 35 statt 60
Jahre Haft.
Barack Obama hat deutlich wie kaum ein anderer US-Präsident davon
geredet, dass solche Debatten wichtig seien. Taten ließ er seinen
Worten nicht folgen. Im Gegenteil: Obama hat jede Glaubwürdigkeit
verloren.
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