(ots) - Es hat die Tierschutzverstöße, die bei der
Staatsanwaltschaft Oldenburg angezeigt wurden, offensichtlich
gegeben. Das wird von keiner Seite bestritten. Sie müssen nun
verfolgt und gewertet werden. Am Ende wird es möglicherweise ein
Urteil gegen die Tierquäler geben.
Das ist die eine Seite der Geschichte. Die andere betrifft die
mediale Aufarbeitung des Vorgangs und die Reaktion der Firma
Wiesenhof. Die Redaktion des ARD-Magazins "Report Mainz" hat
journalistisch gesehen zunächst einmal sauber gearbeitet. Die
Vorfälle wurden nachrecherchiert und es gab den Versuch, mit den
Beteiligten ins Gespräch zu kommen. Dass nicht alle Befragten über
die Besuche des Fernsehteams erfreut waren, ist leicht
nachzuvollziehen.
Zu kritisieren ist die reißerische Form des Beitrags. Hier wird
suggeriert, die Firma Wiesenhof habe seit den bekanntgewordenen
Vorfällen im Jahr 2011 an ihrem Verhalten gegenüber Tierquälern
nichts geändert.
Erst relativ spät im Fortgang der Reportage wird in wenigen
Auszügen die Stellungnahme des Unternehmens gebracht, das sich von
Tierquälereien distanziert. Die Verantwortlichen seien schon seit
Monaten nicht mehr für die Ausstallungsfirma tätig. Und: Man arbeite
intensiv an einem tierschutzgerechteren Ausstallungsverfahren.
Es mag ja mehr Quote bringen, ein Unternehmen so an den Pranger zu
stellen. Fair ist es nicht. Wiesenhof verdient die Chance, den
Tierschutz zu einem Qualitätsmerkmal zu machen. Das Unternehmen
sollte sie aber auch nutzen.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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