(ots) - Obama muss hart bleiben
Der Druck auf US-Präsident Barack Obama wächst, in Syriens
Bürgerkrieg einzugreifen. Doch so abscheulich die Gewaltorgie ist,
Obama muss dabei bleiben: keine US-Truppen nach Damaskus.
Das gilt auch für den Fall, dass sich die Berichte über
Giftgas-Tote bewahrheiten. Der US-Präsident hat zwar den Einsatz von
Massenvernichtungswaffen stets als "rote Linie" bezeichnet. Doch
Obama sollte sich besser zurückhalten, als ein Himmelfahrtskommando
zu starten. Denn die Wahrscheinlichkeit ist zu groß, dass ein
Eingreifen in Syrien schrecklicher wird als die Kriege in Afghanistan
und im Irak.
Zweifelsohne: Schon die bisherige Bilanz des Bürgerkriegs ist eine
Schande für die Menschheit. Mehr als 100 000 Tote, Millionen
Flüchtlinge, zerstörte Städte, womöglich Giftgas-Angriffe: Die
Befürworter eines US-Militärschlags wollen nicht länger zuschauen,
wie Kinder und Frauen massakriert werden.
Dieses Motiv ist ehrenhaft. Doch wer dieser Moral folgt, tappt in
eine mörderische Falle. Erstens gibt es keine Chance auf einen
Friedensschluss zwischen Al-Kaida, Islamisten und der Armee von
Diktator Baschar al-Assad. Zweitens würden China und Russland vor Wut
schäumen. Drittens könnte sich der Krieg auf den Irak und Iran
ausweiten. Und viertens sollte Obama nicht vergessen: Die Zahl der
Befürworter eines Militärschlags schwindet enorm, wenn immer mehr
Soldaten in Särgen in die USA heimkehren.
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