(ots) - Die Zahl stark Ãœbergewichtiger steigt stetig an
und stellt mittlerweile die Bestattungsbranche vor neue
Herausforderungen. Sie reichen von Särgen in Übergrößen,
Transportschwierigkeiten bis hin zu besonderen Anforderungen im
Krematorium. Vermehrt kam es dort zu Bränden. Um für Notfälle zu
sensibilisieren, lädt die Deutsche Friedhofsgesellschaft nun
regelmäßig Feuerwehren ins Krematorium ein.
Rund 16 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung sind stark
übergewichtig. In den letzten Jahren kam es bei der Einäscherung zu
ersten Bränden, da Anlagen oft nur für ein Gewicht von 170 kg
ausgelegt sind. Findet die Feuerbestattung adipöser Verstorbener in
falschen Anlagen statt, können hohe Temperaturen zu
unkontrollierbaren Bränden führen. Wasser kann zum Löschen dann nicht
eingesetzt werden. Um zu sensibilisieren lädt die Deutsche
Friedhofsgesellschaft Feuerwehren regelmäßig zu Begehungen ein.
Gestern besuchte die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Loreley das
Rhein-Taunus-Krematorium. Außerhalb des laufenden Betriebes wurden
sie Zeuge, wie ein ca. 800°C heißer Stein aus 1 Liter Wasser rund
1500 Liter Wasserdampf entstehen ließ. Bei einem Feuerwehreinsatz im
Krematorium liegt die Gefahr darin, dass eine Wasserlöschung den Ofen
zum Explodieren bringen würde und Einsatzkräfte starke Verbrühungen
erleiden könnten. "Für unsere Feuerwehr ist diese Praxisnähe sehr
wichtig. Es geht darum, den Krematoriumsbetrieb kennenzulernen und zu
erleben, was bei diesen Temperaturen passiert. Nur so kann im
Einsatzfall erfolgreich gearbeitet werden", sagte Werner Groß,
Bürgermeister Verbandsgemeinde Loreley.
Für Roswitha Könsgen, Geschäftsführerin Deutsche
Friedhofsgesellschaft, bleibt das ursächliche Problem in den nächsten
Jahren bestehen: "In Deutschland existieren nur wenige Krematorien,
die auf die Einäscherung adipöser Verstorbener eingerichtet sind.
Doch Kapazitäten werden an verschiedenen Stellen aufgebaut".
Mittlerweile seien auch die Bestatter auf die Situation gut
vorbereitet. "Zu Abweisungen von Angehörigen adipöser Verstorbener
sollte es heute nicht mehr kommen", so Könsgen. Schließlich gebe es
ja auch bei der Erdbestattung zahlreiche Herausforderungen.
Auf Anfrage bietet die Deutsche Friedhofsgesellschaft weitere
Termine für Feuerwehren an.
Pressekontakt:
Wilhelm Brandt, Telefon +496915629624, brandt(at)markenguthaben.de