(ots) - Ist das Säbelrasseln schon so laut, dass eine
militärische Intervention der Vereinigten Staaten in Syrien
unvermeidbar geworden ist? Hoffentlich nicht. So sehr das
Blutvergießen in Damaskus, Aleppo und anderswo nach einer Beendigung
schreit, so sehr der offensichtliche Giftgaseinsatz eine Reaktion des
amerikanischen Präsidenten herausfordern mag: Es gibt nicht einen
Hinweis dafür, dass ein Bombardement syrischer Militäreinrichtungen
menschliches Leid in diesem Bürgerkrieg verringern wird. Genau vor
einem Jahr beging US-Präsident Obama den Fehler, Syrien im Falle
eines Giftgas-Einsatzes mit einem Eingreifen zu drohen. Nun sieht er
sich von Israel, von den Republikanern und von manchen Militärs
gedrängt, dieser Ankündigung Taten folgen zu lassen. Doch was würden
Bombardements bewirken, wenn die Vereinigten Staaten - zum Glück -
einen Kriegseintritt ausschließen? Will sich die ohnmächtige
Ordnungsmacht im Nahen Osten zum Steigbügelhalter für eine
Machtergreifung der Islamisten machen, die in der syrischen
Opposition längst die Oberhand gewonnen haben? Wollen sich die USA
ernsthaft in den Glaubenskrieg zwischen Schiiten und Sunniten
einmischen, zu dem der Aufstand gegen Assad mutiert ist? So
ernüchternd die Erkenntnis ist: Auch in diesem Krieg, der schon
hunderttausend Menschen das Leben gekostet und Millionen ihrer Heimat
beraubt hat, gibt es längst keine gute und keine böse Seite mehr.
Auch dieser Bürgerkrieg ist von außen nicht zu lösen - schon gar
nicht durch militärisches Eingreifen. Eine ernüchternde Erkenntnis.
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