(ots) - Kurz vor der Bundestagswahl befürworten die
Bundesbürger ein stärkeres entwicklungspolitisches Engagement
Deutschlands. 80 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Deutschland
seine internationale Zusage einhält, bis zum Jahr 2015 0,7 Prozent
des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit zu
investieren. Von diesem Wert ist Deutschland mit zuletzt 0,38 Prozent
weit entfernt. 40 Prozent der Befragten zufolge sollte der Anteil
Deutschlands sogar höher als 0,7 Prozent sein. Das ergab eine
repräsentative Umfrage, die TNS Emnid im Auftrag der Stiftung
Weltbevölkerung durchgeführt hat. "Das Umfrageergebnis ist ein klarer
Auftrag an die neue Bundesregierung: Deutschland darf nicht länger
mit Nebelkerzen werfen, sondern muss endlich seine internationale
Zusage umsetzen", betont Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung
Weltbevölkerung. "Wenn sich die Bundesregierung vom 0,7 Prozent-Ziel
verabschiedet, ist das ein Schlag ins Gesicht der Bundesbürger und
der Menschen in Entwicklungsländern."
Weitere Ergebnisse der Umfrage:
- 81 Prozent der Befragten finden es wichtig, dass sich
Deutschland für die Bekämpfung von Armut in Entwicklungsländern
engagiert. Für jeden Dritten (34 Prozent) ist das sogar sehr
wichtig.
- 74 Prozent sprechen sich dafür aus, dass sich die
Bundesregierung besonders in Afrika südlich der Sahara
engagieren sollte, gefolgt von Nordafrika (61 Prozent) sowie
Ost- und Südosteuropa (52 Prozent).
- Die Deutschen sind grundsätzlich bereit, selbst etwas zur
Armutsbekämpfung beizutragen: Jeder zweite würde eine
Unterschriftenaktion unterstützen (49 Prozent) oder die etwas
teureren, fair gehandelten Produkte wie Kaffee oder Schokolade
kaufen (48 Prozent).
Die repräsentative Umfrage wurde am 23. und 24. Juli 2013 von TNS
Emnid im Auftrag der Stiftung Weltbevölkerung durchgeführt. Befragt
wurden deutschlandweit 1.006 Bundesbürger im Alter ab 18 Jahren.
Kampagne "Nullkommasieben" startet
Am heutigen Montag startet die Stiftung Weltbevölkerung die
Online-Wahlkampagne "Nullkommasieben". Damit soll öffentlicher Druck
auf die Bundesregierung ausgeübt werden, ihre internationale Zusage
einzuhalten, bis zum Jahr 2015 0,7 Prozent des
Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit
bereitzustellen. In den neuen Koalitionsvertrag sollen konkrete
Schritte zur Zielerreichung aufgenommen werden.
Weitere Informationen
- Zusammenfassung der Umfrageergebnisse http://ots.de/3mNma
- Kampagnenseite www.nullkommasieben.de
Pressekontakt:
Ute Stallmeister
Pressesprecherin
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung
Göttinger Chaussee 115
30459 Hannover
Telefon: 0511 94373-31
ute.stallmeister(at)dsw-hannover.de