(ots) - Der Arbeitgeberverband AGE Agrar,
Genossenschaften, Ernährung Niedersachsen e.V. sieht die Forderung
der Landesregierung nach einem Mindestlohn von 8,50 Euro in der
Landwirtschaft als Gefahr für das freie Spiel der Kräfte zwischen den
Tarifpartnern.Â
"Seit Jahrzehnten verhandeln Arbeitgeber und Gewerkschaften
gemeinsam und erfolgreich die Tarifverträge. Sie sind die Experten
und wissen, was in ihren Branchen gut ist und was nicht.
Wahlkämpfenden Politikern sollte man Tarifverhandlungen nicht
überlassen", stellt Albrecht Bußmeyer, Vorsitzender des AGE, fest.
 "Beispielsweise haben wir mit der Industriegewerkschaft, Agrar
und Umwelt (IG BAU) einen Tarifvertrag ausgehandelt, in dem
sichergestellt wurde, dass Saisonarbeitskräfte bis 2017 einen
tariflichen Anspruch auf einen Stundenlohn von 8,50 Euro haben.
Dieser Tarifabschluss hat eine Pilotfunktion für alle anderen
Bundesländer. Ein politisch geforderter gesetzlicher Mindestlohn
würde die Tarifautonomie angreifen.", führt Bußmeyer weiter aus. Â
Bußmeyer machte deutlich, dass auch dem AGE fragwürdige Werksverträge
ein Dorn im Auge seien. Lohndumping werfe ein schlechtes Licht auf
die gesamte Branche, die sich ansonsten über gut bezahlte und sichere
Arbeitsplätze auszeichne. Der letzte Konjunktureinbruch sei ohne
große Entlassungen an der Branche vorüber gegangen, ein Zeichen für
die Stabilität im Bereich der Agrar-, Land-, Vieh- und
Milchwirtschaft. So seien auch jüngst die Ausbildungsvergütungen
kräftig angehoben worden, um als Arbeitgeber für junge Menschen noch
attraktiver zu werden.
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