(ots) - Ein Film von Hajo Seppelt und Robert Kempe
Mit Finten und Paraden bewegte sich der einstige Fechter Thomas
Bach erfolgreich auf der Planche. Er wurde 1976 umjubelter
Olympiasieger mit der deutschen Florett-Mannschaft. Kaum weniger
virtuos aber deutlich weniger im Rampenlicht verläuft seine
Funktionärskarriere auf den Bühnen des Weltsports. Im Alter von 59
Jahren will der gelernte Jurist aus dem kleinen fränkischen Städtchen
Tauberbischofsheim nun Präsident des Internationalen Olympischen
Komitees (IOC) werden - der Weltregierung des olympischen Sports, die
schon seit langem weit weniger mit Fair Play dafür umso mehr mit
milliardenschweren Geschäften in Verbindung gebracht wird, und die in
der Vergangenheit mehrfach von Skandalen erschüttert wurde - auch
schon in den Zeiten, in denen Thomas Bach hochrangige IOC-Ämter
bekleidete.
Ist Bach, der sich eine Woche nach der Ausstrahlung der
WDR-Dokumentation am 10. September in Buenos Aires zur Wahl stellt,
der geeignete Mann auf dem Chefposten des Weltsports? Schließlich
erlernte der deutsche Kandidat sein Funktionärshandwerk unter
fragwürdigen Zeitgenossen wie dem ehemaligen Franco-Anhänger und
IOC-Präsidenten Samaranch oder umstrittenen Sportmanagern wie dem
einstigen Adidas-Chef Horst Dassler.
Die Dokumentation beobachtet den Präsidentschaftswahlkampf von St.
Petersburg in Russland bis Abidjan an der Elfenbeinküste und
beleuchtet die Beziehungen Bachs in den arabischen Raum, der als
seine sportpolitische Machtbasis gilt: Bach ist Vorsitzender der
deutsch-arabischen Handelskammer Ghorfa und enger Vertrauter des
kuwaitischen Scheichs Ahmed Al-Sabah, der - auch mit Hilfe
umstrittener Mittel - als der Königsmacher des Weltsports gilt.
Eine gemeinsame Produktion der WDR-Reihen "Sport Inside", "die
story" und des Investigativen Ressorts.
Redaktion: Jochen Leufgens, Ulrich Loke, Mathias Werth
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