(ots) - SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück warnt vor
einer schnellen Militärintervention in Syrien."Wir sollten uns nicht
vorschnell eine militärische Logik zu eigen machen", sagte Steinbrück
in einem Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" (Mittwochausgabe).
Zwar fordert auch Steinbrück, dass "ein solches Menschheitsverbrechen
wie der Giftgasangriff zu Konsequenzen führen muss", allerdings sei
bisher die Frage unbeantwortet geblieben, "welches Ziel eine
militärische Intervention haben soll. Wo soll sie hinführen?" Wenn
das Feuer auf Syrien eröffnet werde, könne die Situation sehr schnell
eskalieren.
Steinbrück forderte, zunächst die Ergebnisse der UN-Inspekteure in
Syrien abzuwarten. "Als Erstes sollte der Versuch unternommen
werden, mit Russland und China den politischen Druck auf Syrien zu
erhöhen", sagte er dem Blatt. "Vielleicht ergibt sich durch den
Chemiewaffeneinsatz auch für Moskau eine neue Lage."
Allerdings will auch Steinbrück die Option eines westlichen
Militäreinsatzes nicht vom Tisch nehmen. Die Völkergemeinschaft
"kann einen solchen Giftgasangriff nicht stillschweigend hinnehmen",
erklärte Steinbrück. Komme es zu einer Intervention in Syrien, würde
Steinbrück eine Mandatierung durch die Vereinten Nationen anstreben.
"Wenn der Sicherheitsrat ein solches Mandat nicht erteilt, weil China
und Russland ihr Veto einlegen, ist zu beraten, ob es eine
Nato-Position gibt."
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