(ots) -
Vom 3. bis 4. September findet in Sankt Petersburg ein Gegengipfel
statt. Die internationale Grossveranstaltung soll als Alternative zum
G20-Gipfel im September dienen und zur Entwicklung neuer wirtschafts-
und sozialpolitischer Prinzipien beitragen, die nicht auf dem
"Konsens von Washington" beruhen. Dabei werden Wege zur Lösung von
Problemen aufgezeigt, die mit der Krise der US-amerikanischen
Hegemonie, dem "Freihandel" und der WTO in Verbindung stehen.
Weltbekannte Experten, Politiker, Ökonomen und Sozialwissenschaftler
aus Europa, Asien, Afrika sowie Nord- und Südamerika werden an diesem
internationalen Gegengipfel teilnehmen, der von der
"Postglobalization"-Initiative organisiert wird. Im Rahmen des
Gegengipfels werden Podiumsdiskussionen, Seminare und öffentliche
Lesungen stattfinden.
Der Gegengipfel von Sankt Petersburg ist im Zusammenhang mit der
anhaltenden Wirtschaftskrise besonders wichtig. Durch die Krise
treten die historischen Grenzen des Neoliberalismus zutage: Der
Kapitalismus hat weltweit an Effektivität eingebüsst. Die Völker
stehen vor der Aufgabe, im sozialen Bereich neue
wirtschaftspolitische Grundsätze und Vorgehensweisen zu verfolgen.
Der Gegengipfel soll der Gesellschaft dabei helfen, eine Entscheidung
zu treffen, von Kritik am Neoliberalismus Abstand zu nehmen und
radikale Veränderungen zu bewirken. Der Übergang von einem schwachen
zu einem starken Staat, von wirtschaftlicher Nichtintervention zur
Regulierung, ist in vollem Gange. Qualitative politische
Veränderungen auf Basis der Wahrung sozialer, kultureller,
wissenschaftlicher und technologischer Prioritäten sind erforderlich.
Der Gegengipfel steht vor der Aufgabe, eine Alternativstrategie
festzulegen, die sich auf die mittlerweile Realität gewordene
multipolare Weltökonomie bezieht - frei von der US-amerikanischen
Hegemonie und der Dominanz transnationaler Konzerne.
Das Programm des Gegengipfels umfasst folgende Themen: Probleme
auf den Finanzmärkten, die Politik des IMF und der Weltbank, die
globale Wirtschaftskrise, Schuldenprobleme und Haushaltseinsparungen.
Die Themenbereiche wirtschaftliche Regulierung,
Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz, Arbeits- und Sozialrecht sowie
Veränderungen im Energiewesen werden ebenfalls erörtert. Im Gegensatz
zu liberalen Politikern vertreten die Teilnehmer des Gegengipfels die
Ansicht, dass die Antwort auf die Krise in der Bildung eines
Sozialstaats und nicht in der Kommerzialisierung von Kollektivgütern
liegen sollte.
Bedeutende internationale Organisationen werden am Gegengipfel
teilnehmen, darunter: Focus On The Global South, Global Exchange,
ATTAC, Via Campesina, das Institut für Landwirtschaft und
Handelspolitik, Our World Is Not For Sale (OWINFS), das Tax Justice
Network (TJN), Latindadd, das Komitee zur Streichung der weltweiten
Schuldenlast, die Campagna per la riforma della Banca mondiale
(CRBM), die Plataforma Interamericana de Derechos Humanos, Democracia
y Desarrollo (PIDHDD) aus Lateinamerika, das Centre for Civil Society
(CSS), Globalization Monitor, das Institut für Globalisierung und
soziale Bewegungen und viele weitere mehr.
Die "Postglobalization"-Initiative wurde in Zusammenarbeit mit dem
Transnational Institute (TNI), Focus On The Global South, dem
Institut für Globalisierung und soziale Bewegungen, ATTAC FRANCE und
weiteren internationalen Instituten ins Leben gerufen. Die
internationale Postglobalization-Initiative zielt darauf ab, neue
Wege zur Rettung der unter dem Scheitern des neoliberalen Projekts
leidenden Wirtschaft zu erkunden.
Pressedienst der Postglobalization-Initiative
http://pglobal.org
Pressekontakt:
Kontaktperson: Alexandra Turchaninova, Tel.: +7-962-951-44-00,
E-Mail: info(at)pglobal.org