(ots) - Klar ist, dass die Sozialdemokraten mit schwerem
Gepäck kämpfen und dass Rot-Grün den massiven Rückstand auf die
Konkurrenz kaum mehr aufholen kann. Etwas Rückenwind hätte die SPD
indes verdient - trotz Steinbrücks anfänglicher Fehler und
Ungeschicklichkeiten und trotz der immer wieder aufblitzenden
Illoyalitäten an der Parteispitze. Erstens verdient es Respekt, wie
engagiert Steinbrück kämpft. Zweitens kann man nicht genug loben,
dass die SPD ungeachtet ihrer schwierigen Lage bei den entscheidenden
Themen nicht auf Populismus setzt, sondern verantwortungsbewusst
agiert.
Das gilt für die Eurorettung schon lange, und es gilt erst recht
für die aktuelle Haltung der Sozialdemokraten gegenüber einer
möglichen Militärintervention in Syrien. Dass Sigmar Gabriel Merkel
nun zu Putin nach Russland schicken will, ist zwar billige
Effekthascherei, aber in der Hauptfrage, nämlich wie die
Bundesrepublik zu einem Militärschlag in Syrien stehen sollte, sind
Steinbrück und die SPD besonnen: Sie deeskalieren und entschleunigen.
Sie stehen zur Bündnistreue und zu einem koordinierten Vorgehen mit
den Verbündeten. Sie behalten sich die Zustimmung zu einem
potenziellen Militärschlag vor - obwohl man mit einer klaren Absage
bei den friedenssehnsüchtigen Bürgern viel leichter punkten könnte.
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