(ots) - Die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG)
schaltet sich in die aktuelle Diskussion über die Arbeitsbedingungen
in der Fleischindustrie ein. NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider
(SPD) hatte zuvor unter Berufung auf Ergebnisse einer Sonderaktion
des NRW-Arbeitsschutzes von Lohndumping und "frühkapitalistischen
Zuständen" gesprochen und indirekt auch den Fleischunternehmer und
Schalke-Aufsichtsratschef Clemens Tönnies kritisiert. Claus-Harald
Güster, stellvertretender Vorsitzender der NGG, sagte dazu der
Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Freitagsausgabe): "Der Missbrauch
von Werkverträgen ist nicht nur ein Problem an den großen
Schlachthöfen in Nordrhein-Westfalen, sondern bundesweit. Der hohe
Anteil von Werkverträgen, vor allem die damit einhergehende
Ausbeutung und teilweise menschenunwürdige Behandlung von
Beschäftigten aus Südosteuropa, ist nicht länger hinnehmbar." In
einem Geflecht von Sub- und Sub-Sub-Unternehmen entzögen sich einige
Auftraggeber ihrer Verantwortung, anständige Löhne zu zahlen. Güster
fordert "einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro, aber besser
noch eine tarifliche Lösung für die Fleischbranche, die dann auch für
die Werkverträge gelten müsste. Niedersachsen hat in dieser Woche den
richtigen Weg beschritten, auch für angemessene Standards bei der
Wohnsituation zu sorgen."
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