(ots) -
- Brauner als Stellvertreter Idealbesetzung
- WTO-Ministerkonferenz kann noch zum Erfolg werden
- Welthandel braucht neue Impulse durch vereinfachte Zollverfahren
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) begrüßt die
Ernennung Roberto Azevêdos als Generaldirektor der
Welthandelsorganisation WTO. Der Brasilianer tritt sein Amt am 1.
September an. "Azevêdos erste große Herausforderung dürfte es sein,
die Mitglieder auf einen Kompromiss anlässlich der Ministerkonferenz
in Bali Anfang Dezember einzuschwören. Als Vertreter eines wichtigen
Schwellenlandes und versierter Kenner der Genfer Szene hat Azevêdo
gute Chancen, die Konferenz zu einem Erfolg zu führen", sagte Stefan
Mair, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, am Freitag in Berlin.
Karl-Ernst Brauner, Leiter der Abteilung für
Außenwirtschaftspolitik im Bundeswirtschaftsministerium, sei als
Azevêdos Stellvertreter eine Idealbesetzung. "Mit seinen langjährigen
Erfahrungen in der multilateralen Handelspolitik kann Brauner
maßgeblich dazu beitragen, dass die WTO auch als Institution wieder
gestärkt wird."
Der Welthandel benötige dringend neue Impulse durch vereinfachte
Zollverfahren, erklärte Mair. Von einer Einigung in Bali würden alle
Seiten profitieren. Die administrativen Kosten liegen dem BDI zufolge
in vielen Fällen über den eigentlichen Zöllen und verschlechtern vor
allem die Chancen für kleine und mittlere Unternehmen, vom Welthandel
zu profitieren.
Jede Zolltransaktion im globalen Güterhandel beschäftigt im
Durchschnitt noch rund 25 Personen und umfasst 40 Dokumente mit 200
Datensätzen. Die Transaktionskosten sind laut BDI in
Entwicklungsländern besonders hoch. Sie erschwerten den Handel und
ihre Integration in globale Wertschöpfungsketten. Für die APEC-Region
würden vereinfachte und transparente Zollverfahren doppelt so große
Wachstumsimpulse bringen wie Zollsenkungen.
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