(ots) - Roth warnt vor Flächenbrand in Syrien
Grünen-Chefin lehnt Militärschlag ab
Osnabrück.- Grünen-Chefin Claudia Roth hat vor einem militärischen
Eingreifen in den Syrien-Konflikt gewarnt. In einem Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Roth: "Jeder, der sich
dort auskennt, weiß, dass nur ein bisschen fehlt, bis ein
riesengroßer Flächenbrand in der Region ausbricht." Man müsse die
Ergebnisse der UN-Kommission abwarten, betonte Roth. "Wenn
Chemiewaffen eingesetzt worden sind, dann ist das ein abscheuliches
Verbrechen. Dann widerspricht es humanitärem Völkerrecht, dann bedarf
es einer internationalen Antwort." Diese Antwort könne nicht
militärisch erfolgen, sondern mithilfe verschärfter Sanktionen. "Mich
erschüttert, dass als Antwort immer nur das Militär genannt wird. Es
gibt die Möglichkeit, endlich harte Sanktionen durchzusetzen. Bisher
gibt es nur leichte, sanfte EU-Sanktionen." Sollte sich
herausstellen, dass Syriens Regierung Giftgas eingesetzt habe, müsse
Präsident Baschar al-Assad zur Verantwortung gezogen werden. "Man
könnte Assad vor den Internationalen Gerichtshof stellen", sagte die
Parteichefin. Der richtige Weg sei jetzt "Friedensgespräche unter
Einbeziehung aller", so Roth. Zudem sei Eile geboten, betonte die
Grünen-Chefin, denn nicht nur in Syrien selbst verschlimmere sich die
Situation für die Menschen täglich. "Die Lage im Land und vor allem
für die Millionen Flüchtlinge auch in den Nachbarländern ist eine
Tragödie. Wir müssen humanitär helfen, nicht militärisch."
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207