(ots) - Wer immer sich drei Wochen vor einer Wahl mit den
Beamten anlegt, muss entweder politisch lebensmüde sein oder nichts
mehr zu verlieren haben. Zumindest Letzteres trifft auf Peer
Steinbrück zu. Nur so ist sein Vorstoß beim Thema Renten und
Pensionen zu erklären. Die Staatsdiener verstehen bei denen, die über
ihre Privilegien auch nur reden, keinen Spaß. Dabei hat Steinbrück,
wenn er dies tatsächlich so verstanden wissen wollte, schlicht und
einfach recht: Deutschland kann sich seine Beamten schon lange nicht
mehr leisten. Das ist keine gehässige Feststellung, sondern durch
Zahlen gedeckte Realität. Der Barwert der Pensionsverpflichtungen ist
so hoch wie die Gesamtverschuldung aller öffentlichen Haushalte -
Tendenz stark steigend. Bis 2040 rollt eine Pensionierungswelle, die
vor allem die Länder dazu zwingen wird, jeden fünften oder sogar
vierten Euro für Ruhestandsbezüge aufzubringen. Und nach
Erkenntnissen des Statistischen Bundesamtes ist die durchschnittliche
Pension eines Beamten mehr als doppelt so hoch wie die mittlere
Rente. Die von Angela Merkel und anderen bemühten niedrigen
Besoldungsgruppen sind darin eingerechnet. Sie drücken den Schnitt
nur bedingt, denn etwa 80 Prozent der Beamten haben studiert und sind
entsprechend bezahlt. Dies sei ihnen gegönnt. Die Frage, wer sie in
Zukunft bezahlen soll, muss trotzdem erlaubt sein. Die Antwort auf
sie gehört zu den vielen unterdrückten Wahrheiten dieses Staates. Und
ob es sozialverträglich ist, dass es gleichzeitig der
Durchschnittsrentner schon in fünfzehn Jahren schwer haben wird, ohne
zusätzliche private oder betriebliche Vorsorge noch die statistische
Armutsgrenze zu knacken, muss jeder selbst wissen.
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