(ots) -
Ãœber 38.444 Menschen haben die aktuelle Kampagne der
Christoffel-Blindenmission (CBM) "Stopp den Kreislauf von Armut und
Behinderung" unterstützt. "Wir freuen uns, dass so viele Menschen in
den vergangenen vier Monaten mitgemacht haben. Sie alle bekräftigen
unsere Forderung nach inklusiven Entwicklungszielen. Nur so kann der
Kreislauf von Armut und Behinderung durchbrochen werden." Das sagte
Dr. Rainer Brockhaus, Direktor der CBM am Dienstag am Brandenburger
Tor in Berlin bei der Ãœbergabe der Stimmen an die Parlamentarische
Staatssekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Gudrun Kopp. Kopp wird Ende
September an der Generalversammlung der Vereinten Nationen
teilnehmen, bei der die Grundlagen für neue globale Entwicklungsziele
festgelegt werden sollen.
Dazu Gudrun Kopp: "Gerne nehme ich diese Stimmen entgegen. Der
Bundesregierung ist die Inklusion ein wichtiges Anliegen. Im BMZ
gehen wir auf diesem Feld mit gutem Beispiel voran und haben dazu
einen Aktionsplan erarbeitet. Damit gibt es zum ersten Mal ein
umfassendes strategisches Dokument für eine inklusive
Entwicklungspolitik. Wir haben es uns zur Querschnittsaufgabe
gemacht, erstmalig Menschen mit Behinderungen systematisch in
Projekten und Vorhaben unserer Arbeit miteinzubeziehen. Dafür haben
wir seit 2009 rund 50 Millionen Euro zugesagt. Das ist mehr als
doppelt so viel wie in den sieben Jahren zwischen 2002 und 2008
zusammen. Wir werden uns auch auf internationaler Ebene für die
Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen stark machen und uns
dafür einsetzen, dieses Anliegen in den neuen globalen
Entwicklungszielen zu verankern."
Das Bundeskabinett hatte vor zwei Wochen bekräftigt, sich nach dem
Jahr 2015 für internationale Ziele einzusetzen, die die Armut
beseitigen sollen. Brockhaus: "Wir begrüßen, dass die Regierung sich
darauf verständigt hat. Aber es bleibt unklar, wie konkret die
ärmsten Menschen künftig von Entwicklungsprogrammen profitieren
sollen - und dazu zählen besonders Menschen mit Behinderungen." Der
Prozess der künftigen globalen Entwicklungsziele - als Nachfolge für
die Millenniumsentwicklungsziele - läuft noch bis zum Jahr 2015.
Ãœbergeben wurden die Stimmen von den CBM-Botschaftern Raul
Krauthausen und Verena Bentele. Die mehrfache Paralympics-Siegerin
Bentele erklärte: "Ich habe im März in Tansania wieder gesehen, was
es heißt, mit einer Behinderung in einem Entwicklungsland zu leben."
Bentele lernte die sechsjährige Martha kenne, die mit Wasserkopf
geboren wurde. An Schulbildung war für Martha gar nicht zu denken.
Erst durch eine Operation und Unterstützung des CBM-geförderten
Projekts hat sich das Mädchen gut entwickelt und wird bald zur Schule
gehen. Bentele betonte: "Bildung ist der Schlüssel zu einer besseren
Zukunft, zu einem Einkommen und einem Leben ohne Armut. Deshalb ist
es so wichtig, dass Erwachsene und Kinder mit Behinderungen in die
internationale Entwicklungsarbeit eingebunden werden."
Die CBM macht mit ihrer Kampagne "Stopp den Kreislauf von Armut
und Behinderung" auf die Situation von behinderten Menschen
aufmerksam. Die Kampagne läuft noch bis zum Welttag der Menschen mit
Behinderungen am 3. Dezember. CBM-Direktor Brockhaus: "Auch nach dem
Gipfeltreffen in New York ist es wichtig ein Zeichen der Solidarität
zu setzen."
Weltweit lebt eine Milliarde Menschen mit Behinderungen, 80
Prozent davon in Entwicklungsländern. Die CBM ist eine der größten
und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in
Deutschland. Seit 105 Jahren ist sie spezialisiert auf die Förderung
von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Regionen der Welt. 2012
unterstützte die CBM 714 Projekte in 73 Ländern Afrikas, Asiens und
Lateinamerikas.
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