(ots) -
Deutschland diskutiert steigende Immobilienpreise und horrende
Mieten. Und das, obwohl nur 15 der 80 Millionen Bundesbürger in
Regionen leben, in denen das Wohnen in den vergangenen Jahren
tatsächlich teurer geworden ist. Vielmehr wird der Wohnungsleerstand
zu einem immer größeren Problem - nicht nur für ländliche Regionen im
Osten, sondern auch für Großstädte im Westen. Das zeigen neue
Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Die
IW-Wissenschaftler haben für ihre Analyse die Nachfrage nach
Wohnfläche für alle 402 Landkreise und kreisfreien Städte
vorausberechnet. In verschiedenen Szenarien haben die Wissenschaftler
unter anderem berücksichtigt, dass sich der Pro-Kopf-Bedarf an
Wohnraum unterschiedlich entwickeln könnte. Im Szenario mit
konstantem Pro-Kopf-Bedarf ginge schon bis zum Jahr 2030 die
Nachfrage nach Wohnraum in 240 der 402 Landkreise und kreisfreien
Städte zurück. Davon betroffen wären sogar Metropolen wie Essen oder
Dortmund. Am härtesten träfe die Entwicklung allerdings Regionen in
Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg. Den größten Zuwachs bei
der Nachfrage hätten indes nicht etwa Berlin oder Hamburg, sondern
das Münchner Umland, also Erding, Ebersberg, Dachau und Freising.
Doch ganz gleich, welches Szenario Realität wird: Im Jahr 2050 wird
der Gipfel bei der Wohnungsnachfrage auf jeden Fall überschritten
sein - selbst bei jährlich 200.000 Zuwanderern aus dem Ausland und
einem weiteren Anstieg der Pro-Kopf-Nachfrage. IW-Immobilienexperte
Professor Michael Voigtländer: "Wichtig ist, dass wir aus den
absehbaren Entwicklungen die richtigen Schlüsse ziehen und mit einer
Vielzahl langfristiger finanzieller Maßnahmen die Potenziale im
ländlichen Raum bündeln."
Pressekontakt:
Ansprechpartner im IW: Professor Dr. Michael Voigtländer, Telefon:
0221 4981 - 741