(ots) - Nach Angaben des sächsischen
Wirtschaftsministeriums suchen 25.000 Mittelständler im Freistaat bis
2020 einen Nachfolger. "Auch die Pflegebranche ist von dieser
Entwicklung betroffen. Erschwerend kommen der demografische Wandel
und der Fachkräftemangel hinzu", weiß Dr. Matthias Faensen,
Vorsitzender der Landesgruppe Sachsen des Bundesverbands privater
Anbieter sozialer Dienste (bpa). Wie die Unternehmensnachfolge
funktionieren kann, zeigt das "Haus Auenblick - Therapeutische Wohnen
GmbH" in Schkeuditz bei Leipzig. Vor Kurzem hat Andrea Hertel das
Unternehmen mit 24 Angestellten von ihren Schwiegereltern übernommen.
Mitarbeiter führen, Aufgaben delegieren, neue Versorgungsangebote
aufbauen; dazu das Engagement als Mitglied im Vorstand der
bpa-Landesgruppe Sachsen und der Lebenshilfe Leipzig: Mit 26 Jahren
leistet Andrea Hertel bereits Beachtliches im Gesundheitswesen. Zudem
ist sie jetzt Heimleiterin des Wohnheims "Haus Auenblick". Die
Einrichtung bietet geistig behinderten Erwachsenen ein Zuhause. Die
Wurzeln des Unternehmens reichen mehr als 35 Jahre bis weit in die
DDR-Zeit zurück.
Andrea Hertel hat alle Stationen im Unternehmen selbst durchlaufen
und ihre Ausbildung als Ergotherapeutin abgeschlossen. "Ich war
zunächst als Betreuungskraft tätig, um alle Abläufe im Unternehmen
kennenzulernen und zu verstehen. Kurze Zeit später habe ich begonnen,
die ergotherapeutische Betreuung als festen Bestandteil im Betrieb
mit aufzubauen", erzählt sie. Um die notwendigen Qualifikationen für
die Position der Heimleitung zu erlangen, absolvierte Andrea Hertel
eine Zusatzausbildung. Nach einer reibungslosen und strukturierten
Übernahme sind nun die Weichen gestellt, um den Wohnheimbetrieb für
die Zukunft zu rüsten.
Beim bpa Sachsen weiß man nur zu gut um die Bedeutung einer gut
vorbereiteten Betriebsübergabe, gerade bei Familienunternehmen.
"Viele Pflegebetriebe suchen nach qualifizierten Nachfolgern. Ist
dieser gefunden, steht die ältere Generation in der Pflicht, dem
Nachwuchs den Einstieg so leicht wie möglich zu machen. So kann der
Betrieb erfolgreich fortgeführt werden", sagt Dr. Matthias Faensen.
bpa e. V. - Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste
e. V. (bpa) bildet mit mehr als 8.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen,
davon rund 450 in Sachsen, die größte Interessenvertretung privater
Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für ca.
245.000 Arbeitsplätze und 18.900 Ausbildungsplätze. Das investierte
Kapital liegt bei etwa 19,4 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Jacqueline Kallé, Landesbeauftragte, Tel.: 0341/211 05 30, Mobil:
0162/134 135 6; www.bpa.de